Beim Buchstaben F kommt mir natürlich sofort das Fahrrad in den Sinn. Ich muss zugeben, dass ich erst ziemlich spät das Fahrradfahren gelernt habe, mit 10 oder 11 Jahren, kurz bevor es zur praktischen Fahrradführerschein-Prüfung kommen sollte. An der habe ich allerdings nie teilgenommen, weil ich am Tag der Prüfung immer noch viel zu unsicher unterwegs war und ich somit die Praxis wohl nie geschafft hätte – mal abgesehen davon, dass ich auch Links und Rechts nicht auseinanderhalten konnte, was mir auch heute noch Probleme macht, weswegen ich damals wohl auch deswegen so ziemlich durchgefallen wäre. Heute kenne ich da zum Glück die L-Regel, die mir – wenn ich wieder einmal unsicher bin – hilft, Links und Rechts zu unterscheiden. Es gelingt mir aber doch inzwischen immer häufiger, es auch ohne die L-Regel hinzubekommen, nur als Beifahrer im Auto versage ich da immer noch regelmäßig.

Irgendwann konnte ich dann aber Rad fahren, hatte es raus und irgendwann hatte ich dann auch ein BMX. Um es gleich zu sagen, mit dem, wofür ein BMX eigentlich gedacht war, hatte ich nichts am Hut, ich bin damit ganz normal gefahren und es war absolut cool, diese neue Mobilität nutzen zu können. Weniger cool war, dass ich mir regelmäßig meine Felgen zerstört habe, einmal bei einem Kontakt mit einem LKW, der zum Glück nur ein kaputtes Vorderrad zur Folge hatte, dann bei der Kollision mit einem anderen Radfahrer, welche ebenfalls mein Vorderrad zerstörte, oder auch ganz einfach Stürze, die zu Achten in meinen Felgen führten.

Das war für mich immer ärgerlich, denn wenn etwas an meinem Rad kaputt war, bedeutete das, dass ich längere Zeit auf diese Art von Mobilität verzichten musste, da das Geld fehlte, um sofort wieder Ersatz zu kaufen.

Dennoch ist das Fahrrad bis heute meine liebste Form der Mobilität geblieben, auch wenn ich 2010 – damals noch ohne Fahrradhelm – sehr viel Glück hatte. Auf meinem Weg zur Mathe-Abi-Prüfung holte mich eine Autofahrerin vom Rad, nachdem sie mir die Vorfahrt genommen hatte. Geschockt waren wir beide, wobei ich eher ziemlich verärgert war, weil ich es eilig hatte, weil ich zu meiner Abi-Prüfung wollte, aber die Geschichte könnt ihr hier nachlesen. Das Rad, welches damals zu Schrott ging, hatte mir mein Laufpartner Bernd geschenkt und ich liebte das Fahrrad und würde damit wahrscheinlich heute noch durch die Gegend fahren, wenn der Unfall nicht gewesen wäre.

Mein jetziges Fahrrad fand dann 2014 den Weg zu mir. Dieses wurde mir von meiner Oma gesponsert und wurde von Bernd und mir ausgesucht. Inzwischen fahre ich damit seit sechs Jahren unfallfrei durch die Stadt, immer mit Helm, immer mit sehr viel Vorsicht und mit einer ziemlich defensiven Fahrweise. Vorher war ich eigentlich auch schon ein vorsichtiger Fahrer, hatte aber Vertrauen in die anderen Verkehrsteilnehmer und ging deswegen auch davon aus, dass mir niemand die Vorfahrt nehmen würde, was sich nach dem Unfall 2010 aber deutlich geändert hat.

Im ersten Jahr nach dem Unfall bin ich dann gar kein Rad gefahren, ich hatte tatsächlich erst einmal die Schnauze voll, doch dann kam die Sehnsucht und mit der Sehnsucht kam Nextbike. Mit Nextbike habe ich dann wieder größere Touren gemacht, die größte Tour war dabei natürlich die Tour nach Mecklenburg-Vorpommern, die mir Nextbike damals ermöglicht hat.

Inzwischen habe ich auch einen Fahrradanhänger und ganz ehrlich, mehr braucht es in einer Großstadt wie Berlin gar nicht! Selbst auf dem Land könnte ich mir vorstellen, mit einem Rad – vielleicht mit einem Lastenrad – gut ausgerüstet zu sein, wobei es da natürlich darauf ankommt, wieweit die nächste Einkaufsmöglichkeit entfernt ist.

Das Fahrrad gehört also so ziemlich zu meinem Leben dazu! Ein eigenes Auto hatte ich bisher nicht. Wenn ich denn doch einmal ein Auto brauche, nutze ich Carsharing-Angebote und bin da dann immer schon gestresst, wenn ich 30 Minuten brauche, um einen Parkplatz zu finden. Autos sind einfach nicht meine Welt, sind nicht meine Form der Fortbewegung und solange ich mit dem Fahrrad fahren kann, wird es immer das Verkehrsmittel meiner Wahl sein.

Das Lebens-ABC ist eine Idee aus einem Schreibratgeber. Es hilft dabei, dass eigene Leben zu fassen, es greifbar zu machen, mehr über sich selbst zu lernen und damit auch zu erfahren, was einem im Leben wirklich wichtig ist. Natürlich ist es auch eine Schreibübung und es übt darin, sich selbst zu beobachten.

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