Vor einiger Zeit habe ich ein einer Schreibwerkstatt teilgenommen. Es war die Erste, die ich besucht habe. Mit 90 Minuten Schreibübungen und noch einmal 90 Minuten kritisieren von Texten, war der Kurs leider viel zu kurz, aber für 10 Euro kann man wahrscheinlich nicht viel mehr erwarten.

Als Übung zum Warmwerden, sollten wir einen Gegenstand beschreiben. Einen der greifbar war, der fühlbar war, den man sehen- und schmecken konnte – hören konnte man ihn leider nicht. Um genau zu sein, es war ein Keks. Als zweite Übung sollten wir dann eine kurze Geschichte schreiben. Bevor wir damit aber anfingen, sollten wir uns einen Namen, das Alter, einen Gegenstand, ein Ereignis und den letzten Satz notieren. So habe ich noch nie angefangen meine Kurzgeschichten zu schreiben, aber im nachhinein weiß ich jetzt, dass es so sehr viel mehr Spaß machen kann, weil das Gehirn einfach schon dabei ist, die Geschichte zu entwerfen, noch bevor man mit dem Schreiben angefangen hat. So habe ich, in den 30 Minuten die uns zur Verfügung standen, doch eine anständige kleine Geschichte zustande gekommen – sonst brauche ich die ersten 30 Minuten schon, um überhaupt einen Einstieg in die Geschichte gefunden zu haben.

Für mich steht fest, dass mir auch diese 90 Minuten schon ein wenig was gebracht haben. Und ich habe jetzt lust auf mehr. Ich möchte noch mehr solcher Schreibkurse besuchen, leider fehlt mir zu vielen solcher Veranstaltungen einfach das Geld, weswegen ich mich ein wenig an den Volksschulen umsehen muss. Und jetzt zurück zum Keks 😉 :

Viel zu oft habe ich dich einfach aus der Packung geholt. Habe dich, ohne dich wirklich zu beachten, in die Hand genommen und vernichtet. Deine Form nahm ich nie wirklich war, merkte nicht, dass du aus mehr als vier Ecken bestehst. Und deine zwei Gesichter – das eine goldbraun und das andere wie Schokolade.

Ich nahm dich einfach, ohne mich darüber zu freuen, dass du da warst. Bereitete mich nicht auf den zarten, schmelzenden Geschmack vor, den mir dein schokoladenbraunes Gesicht bringen würde, und auch nicht auf das Knuspern deines goldbraunen Gesichtes. Ich verschlang dich einfach!

Dabei sollte dein Anblick mir Glück bringen, sollte mir zeigen, dass es mir eigentlich sehr gut geht, dass ich das Glück habe, einen Keks genießen zu dürfen.

4 Gedanken zu „Mein Besuch in einer Schreibwerkstatt und der Keks

    • Nein, das war erst bei der zweiten Übung. Den Text habe ich hier noch nicht veröffentlicht. Aber auch dort war der letzte Satz nicht der, den ich mir am Anfang aufgeschrieben habe ;-).

  1. Echt toll! Ich konnte mir kaum vorstellen was über den Keks geschrieben werden kann:) Du hast es wirklich geschafft, ich mag deine pathethische Interpretation! Auch die Idee der Werkstatt gefaellt mir besonders. Es hat sicher Spass gemacht.

  2. An einer solchen Werkstatt würde ich auch gerne teilnehmen, ich finde die Idee wirklich cool, da gibt’s sicher immer etwas witziges! Habt Ihr alle eure Texte aufgelesen und dann besprochen?

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