Der Großflughafen Berlin-Brandenburg wird 2013 immer noch nicht eröffnet. Schuld daran ist Klaus Wowereit, weil er das Abgeordnetenhaus vor der letzten Wahl nicht vergrößert hat. Durch die geringe Zahl von Abgeordneten stehen nicht genügend Arbeiter zur Verfügung, die den Flughafen fertigstellen können. Außerdem zeigt sich, dass die Parteien nicht das richtige Personal zur Wahl gestellt haben, denn die Abgeordneten haben bisher nur totalen Schrott produziert und nicht einmal einen vernünftigen Brandschutz gebaut.

Mittlerweile bieten Bauunternehmer sogar ihre Hilfe an, denn sie glauben nicht daran, dass gewählte Volksbauarbeiter die Kompetenz haben, den Flughafen eigenständig fertigzustellen. Sie verlangen, dass sie jetzt endlich am Bau beteiligt werden, und würden dafür sogar Verantwortung übernehmen….

Ach Moment, Wowereit baut den Flughafen ja gar nicht. Da sind ja schon Bauunternehmer dran beteiligt. Bauunternehmer, die eigentlich Experten sein sollten – etwas, was Wowereit nicht ist. Warum soll dann eigentlich Wowereit gehen? Warum nicht die Bauunternehmer, die diesen Schrott dort hingestellt haben? Warum nicht die, die diese Brandschutzanlage gebaut haben und dort totalen Schrott abgeliefert haben?
In den Zeitungen wird ja behauptet, dass jeder Arbeitnehmer um seinen Arbeitsplatz zittern muss, wenn er scheiße baut. Aber wer ist der Arbeitnehmer? Ist Wowereit der Arbeitnehmer? Oder sind es die Bauunternehmer? Wenn man das vergleichen will, dann muss man schon den richtigen Vergleich ziehen. Nicht der Chef verlässt das Unternehmen, wenn ein Mitarbeiter scheiße gebaut hat, sondern der Mitarbeiter. Und die Mitarbeiter sind in diesem Fall die Bauunternehmer, die den Auftrag haben, einen funktionsfähigen Flughafen zu bauen.

Ja, Wowereit hatte die Aufsicht. Ja, dadurch hat er eine gewisse Verantwortung übernommen, aber er ist kein Experte. Er hätte die Bauunternehmer austauschen müssen, nachdem diese schon den ersten Termin nicht eingehalten haben. Er hätte reagieren müssen, nachdem die Kosten explodiert sind – aber kennen wir die Verträge, die geschlossen wurden? Wissen wir, ob er überhaupt reagieren konnte?
Es wäre jetzt an der Zeit, die wirklich Verantwortlichen zu suchen. Die Bauunternehmer müssten jetzt die Konsequenzen spüren und zu Schadensersatzzahlungen verpflichtet werden. Die Leistung, welche die Bauunternehmer erbringen sollten, haben sie nicht erbracht und genau dort muss jetzt angesetzt werden. Vielleicht sind auch die Planer schuld, die Architekten. Ich weiß es nicht, aber hier sind die zu finden, welche die Verantwortung übernehmen müssen.

Wowereit muss deswegen nicht sein politisches Amt abgeben. Die Entscheidung darüber können die Berliner 2016 treffen.

14 Gedanken zu „Wowereit und der Großflughafen

  1. Na na na.

    Also…

    Klar, haben die Bauunternehmen, die den Schrott liefern es vergeigt. Dennoch fällt es immer auf die an der Spitze zurück.

    Siehe Sport und Fußball:
    11 Spieler werden selten ausgetauscht, da schon eher der Manager oder der Trainer, der den Hut nehmen muss.

    Siehe Firmen:
    Wenn ein Chef eine Firma fast vor die Wand klatscht, sind es nicht immer alle Arbeitnehmer (es sei denn die Insolvenz steht an), die den Betrieb verlassen müssen, sondern der Chef wird ausgewechselt.

    Weitere Beispiele finden sich überall wieder. In der Politik, Wirtschaft, Militär…

    Die Leitung, hier Wowereit, beim Sport halt der Trainer oder bei Firmen der Chef werden zur Rechenschaft gezogen, da sie die Verantwortung tragen.

    So war es und so wird es auch in Zukunft sein. Mal mehr, mal weniger gerecht aber es ist nun einmal so.

    • Dann muss aber der Geschäftsführer des Flughafens gehen und das ist nicht Wowereit. Und Pleite dürften eigentlich nur die Bauunternehmer gehen, also müssten dort die Chefs ausgetauscht werden. Es sind die falschen Köpfe die rollen, denn die Bauunternehmen werden weiterhin so einen Scheiß bauen, wenn sie nicht die Konsequenzen zu spüren bekommen. Da ist es egal, wie der Oberbürgermeister von Berlin heißt.

  2. Also dass Wowereit jetzt durch Platzeck ersetzt werden soll ist doch total überflüssig. Da wird doch blos ein Blinder gegen einen anderen Blinden getauscht. Ich bin wahrlich kein Fan von Wowereit und hätte ihn lieber auch gestern als Bürgermeister weg als heute, aber dadurch wird der Flughafen jetzt auch nicht schneller fertiggestellt.

    Beste Grüße,
    Christian

  3. Es ist doch wahnsinn dass so ein cooles Gebaeude jetzt unbenutzt und leer steht wegen der Bürokratie und Inkompetenz der Poiltiker…das ist schon wie bei uns in Ungarn…

  4. Es sollte irgendwas grösseres im Hintergrund stehen, ich würde gar nicht überrascht sein wenn in der Zukunft ein fremder Unternehmer die Rechte zur Nutzung oder sogar Verwertung erfechten würde…

  5. Irgendeinen Suendenbock gibt es doch immer. Und hier muss einer herhalten den viele (vielleicht) nicht mehr wollen.

    Bei uns hier ist es doch das gleiche. Alles wird an die wand gefahren. Prozesse dauern mittlerweile doppelt so lange. Hardware die eingebaut werden sollte, liegt in den Hallen so rum. Garantie ist schon vor der ersten Nutzung abgelaufen. Schlimm ist das.

    Aber an wem GENAU liegt das? Am Arbeiter? Am Unternehmer? Am Vorstandsvorsitzenden?

    Und wenn die Fuehrung nicht durchgreift und das alles vor sich herschiebt und schleifen laesst, dann muss nicht nur der Bauunternehmer ausgetauscht werden.

    Wurde nicht schon darueber diskutiert, den BER neuzubauen?

  6. Natürlich ist Wowi nicht alleine schuld an dem Desaster. Trotzdem gibt er aus meiner Sicht gerade die erbärmlichste Figur ab.
    Der schlimmste Satz war für mich:
    „Das liegt nicht in der Verantwortung und Macht der Politik.“
    Denn der gleiche Wowi hätte sich den Flughafen im Erfolgsfall ohne zu zögern auf seine politische Fahne geschrieben.
    Ob er deswegen zurücktreten soll, überlasse ich den Berlinern.
    Gruß
    Fulano

  7. „Das ist Chefsache“, so oder so ähnlich lautet eine derjenigen Phrasen, die Wowereit in den vergangenen Jahren gern zu gebrauchen pflegte, auch in Zusammenhang mit BER.

    Du hast Unrecht, wenn Du sagst, die vielen Baufirmen wären für den Murks verantwortlich. Die meisten beteiligten Baufirmen erbringen nur eine kleine Teilleistung und erbringen diese im Regelfall so gut, wie sie vom Planer geplant und vorbereitet worden sind.

    Ne, Sven, für das Chaos an BER sind nicht die Baufirmen verantwortlich, jedenfalls die meisten nicht. Verantwortlich sind die Bauleiter, Planer Manager, und diejenigen, die deren Arbeiten im Auftrage der Investoren (Berlin, Brandenburg, Bund) überwachen sollen. Und der oberste Überwacher hieß bis vor kurzem: Klaus Wowereit.

    • Ein Überwacher, ohne technischen Sachverstand, ist kein Überwacher. Somit konnte der Aufsichtsrat die Baumaßnahmen selbst nicht überwachen, sondern nur die finanziellen Aspekte. Das ist ein Fehler, darüber haben wir uns ja beim Lauftraining schon unterhalten, aber die Schuld für den Bauschrott, der dort hingestellt wurde, liegt bei den Bauunternehmern. Diese haben auch einen gewissen technischen Sachverstand und ihnen hätte auffallen müssen, dass bestimmte Dinge so nicht funktionieren können. Das hätten sie dann mit den Planern, den Architekten und dem Bauleiter absprechen müssen, damit diese Dinge noch einmal überprüft werden können.

      Bernd, wir sind Stolz auf unser technisches Know-How in Deutschland. Nur die Großprojekte in Stuttgart und Berlin zeigen, dass es anscheinend an den falschen Stellen eingesetzt wird. Sicher ist nicht der Lieferant der Toiletten und der Waschtische daran schuld, dass auf der Baustelle soviel schief läuft. Aber die Bauunternehmer, die Dinge einbauen, die am Ende nicht funktionieren, haben hier die Schuld zu übernehmen. Wie gesagt, sie haben das technische Wissen und sie können durchaus sagen: „Leute, so klappt das nicht.“. Machen sie das nicht und bauen einfach nur ein, obwohl sie es besser wissen, übernehmen sie einen Teil der Schuld.

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