In Argentinien hat sich die Regierung gegen die Freigabe von Schwangerschaftsabbrüchen entschieden. Soweit so schlecht! Was mich an der Debatte darüber aber viel mehr stört, dass sind all die Kommentare, die die Meinung vertreten, dass es in der Diskussion nicht allein um die Frage geht, wem der weibliche Körper denn eigentlich gehört, wer also darüber die Entscheidungshoheit hat, sondern viel mehr um den Schutz von Leben.

Nein, verdammt noch mal, genau darum geht es in der Debatte nicht! Würde es um den Schutz von Leben gehen, dann würden wir andere gesellschaftliche Debatten führen.

Wir würden darüber debattieren, wie wir verhindern können, das Kinder in Armut aufwachsen. Wir würde dafür sorgen, dass kein Mensch mehr unter Hunger leiden muss. Wenn wir Leben schützen wollten, wenn es wirklich darum gehen würde, dann würden wir die Produktion von Massenvernichtungswaffen einstellen, wir würden generell auf die Produktion von Kriegswaffen verzichten.

Wir würden dann über eine solidarische Gesellschaft diskutieren – eine Gesellschaft, die sich die Erziehungsarbeit teilt, die Frauen unterstützt und sie nach der Geburt nicht allein lässt. Eine Gesellschaft, die die Leistungen, die Frauen hier erbringen, auch wertschätzt, die aber der Frau auch nach einer Schwangerschaft noch alle Wege offen lässt.
Wir würden reden über eine bessere Umverteilung von Lebensmitteln, über den Zugang zu sauberen Trinkwasser für alle Menschen auf dieser Welt. Wir würden dann nicht darüber diskutieren, wie wir Menschen im Mittelmeer ersaufen lassen können, um die Grenzen besser zu schützen.

Aber um all das geht es gar nicht. Es geht in der Debatte nicht um den Schutz von Leben. Die Debatte, die hier eigentlich geführt wird, ist doch, ab wann gehört der weibliche Körper der Gesellschaft, ab wann muss sich die Frau gesellschaftlichen Wertevorstellungen unterwerfen und darf nicht mehr autonom über ihren eigenen Körper verfügen.

Sind wir doch ehrlich. Die meisten Frauen machen sich den Schritt hin zur Abtreibung nicht einfach. Wenn sie ihn aber gehen, dann haben sie auch gute Gründe dafür und dann gehen sie diesen Weg, ob er nun legal ist oder nicht. Der Unterschied ist aber, dass ein legaler Weg die Risiken für die Frau minimiert.

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