Ich muss hier jetzt mal ein kleines Geheimnis loswerden. Seit 2008 schreibe ich jetzt hier diesen Blog, schon 2004 habe ich auf Lesensiegut.de angefangen Bücher vorzustellen, die ich gelesen habe und noch ein paar Jährchen früher habe ich auf anderen Portalen meine Gedichte veröffentlicht, die ich damals schon geschrieben habe. Seit ich hier diesen Blog schreibe, verbessert sich meine Rechtschreibung von Jahr zu Jahr merklich, 2010 wurde ich sogar bei Suite101 angenommen, die damals ziemlich strenge Regeln hatten – inzwischen existiert die Seite in dieser Form nicht mehr.

Schreiben tue ich das, weil es für mich nicht selbstverständlich ist, dass ich hier schreibe. Mein Ausdruck hat zwar schon immer gestimmt, aber in Rechtschreibung und Grammatik habe ich in der Schule regelmäßig versagt. Sowohl in der Grundschule wie auch in der Gesamtschule habe ich für diese beiden Dinge immer eine Sechs bekommen, vielleicht ab und an mal eine Fünf, aber meistens eben diese Sechs. Irgendwie waren damals alle Bemühungen, dies zu ändern, umsonst. Ich habe es nicht hinbekommen, obwohl ich schon damals sehr gerne Geschichten schrieb. Eine Zeitlang ließ ich es deswegen, schrieb nicht, weil ich es nervig fand, immer wieder diese dämlichen Fehler zu machen.

Und wahrscheinlich würde ich hier auch heute gar keinen Blog mehr schreiben, wenn das Verlangen mich mit Worten auszudrücken nicht größer gewesen wäre, als der Ärger über die Menschen, die sich über meine Rechtschreibung lustig gemacht haben. Und davon gab es nicht wenige, aber es gab eben auch Menschen, die haben sich für den Inhalt interessiert, die haben mir zwar auch Tipps gegeben und mich auf Rechtschreibfehler hingewiesen, aber sie haben mich auch immer wieder ermutigt, weiter zu schreiben und weiter zu veröffentlichen.

Und ich glaube, heute kann ich sagen, dass diese Menschen ein Glücksfall für mich waren. Wenn ich mir Blogartikel von 2008 ansehe, oder Buchbesprechungen von 2004, dann schüttel ich immer wieder mit dem Kopf, welche Fehler ich damals doch gemacht habe. Aber ich würde sie wohl immer noch machen, wenn ich nicht regelmäßig geschrieben hätte. Natürlich mache ich immer noch viel zu viele Fehler, aber ich sehe die Fortschritte und ich weiß, wenn ich weiter schreibe, dann werde ich auch irgendwann diese Fehler nicht mehr machen.

Ob ich, wenn ich jetzt in der Schule wieder Diktate schreiben würde, nicht immer noch eine Sechs für meine Rechtschreibung bekommen würde, ich weiß es nicht. Aber ich glaube, dass mich diese Noten damals ziemlich demotiviert haben. Und ich glaube, dass diese Demotivation ein Grund war, warum sich meine Rechtschreibung nicht verbessert hat.

4 Gedanken zu „Die Rechtschreibung und Ich…

  1. Hallo Sven,

    ohhh ja, das kenne ich mit den Sechsern im Diktat. Allerdings hat sich das bei mir nach der Grundschule gebessert, da war mehr Wille dahinter. Und irgendwie hatte ich auch mehr Freude an Worten. Ich mache nach wie vor Fehler, aber die Entmutigung, wie du sie hier beschreibst, hatte ich nie.
    Ich finde es toll, dass du wieder zum Schreiben gekommen bist.Ich lese dich ja neuerdings ganz gerne. Das habe ich nicht sonderlich oft, dass ich so regelmäßig mal vorbeischaue.

    Was ich sonst noch loswerden will: Mir ist aufgefallen, dass mir „Fehler“ manchmal egal sind, da es ja Rechtschreibprüfungen etc gibt. Allerdings muss ich sagen, wenn ich dann auf Papier schreibe, ist es total anstrengend, „richtig“ zu schreiben. Das hat mich schon vor Wochen total genervt, weswegen ich derzeit mich auch versuche wieder mehr aufs Schreiben zu konzentrieren und auch ab und an mal nicht am PC zu schreiben. Gerade, wenn ich an meinem Manuskript arbeite, schreibe ich Ideen, Gedanken und Notizen nur handschriftlich auf.

    Liebe Grüße
    Henrik

  2. Ja, durch das Bloggen lernt man auch bei der Rechtschreibung hinzu. Immer bevor ich einen Artikel online setze, frage ich Google/Duden um Rat, wenn ich mir bei Wörtern nicht 100%ig sicher bin. So sollte die Rechtschreibung bei mir einigermaßen ok sein und man lernt immer wieder hinzu und verbessert sich! 🙂
    Angenehmen 1. Mai.

  3. Lieber Sven, bitte – das soll jetzt nicht herablassend klingen. Aber sowohl deine Rechtschreibung als auch deine Grammatik haben sich so stark verbessert, dass mir das aufgefallen ist. Das heißt was, weil ich nämlich normalerweise darauf wirklich nicht besonders achte. Daran merkt man, wie du auch geschrieben hast, dass dir das Schreiben wirklich Freude macht.

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