Erinnerungen

Ich sehe mir ja inzwischen täglich die Corona-Zahlen für Berlin an. Sie steigen! In mehreren Bezirken liegt der Wert der 7-Tage Inzidenz über 50 und somit über den kritischen Wert, sodass auch bei der Berliner Corona-Ampel dieser Wert auf Rot steht, die anderen beiden Werte sind zum Glück weiterhin im grünen Bereich – die Frage ist halt, wie lange noch?

Derzeit habe ich ab und an noch ein paar Einsätze als Promoter, deswegen ist dieser Blog hier überhaupt noch erreichbar, aber es reicht halt nur, um die laufenden Kosten bis zum jetzigen Zeitpunkt zu bedienen, ein Polster kann ich mir mit den Einnahmen nicht aufbauen und ich muss immer hoffen, dass die Rechnungen zeitnah überwiesen werden. Wenn die Werte sich aber weiterhin so verschlechtern, werden auch diese Aufträge bald wieder wegfallen, dann wird es wieder zu größeren Einschränkungen kommen und das macht mir schon ein wenig angst. Natürlich erzählt die Politik, dass sie härtere Einschnitte für die Wirtschaft nicht ein zweites Mal zulassen möchte, aber am Ende hat die Gesundheit und das Leben der Menschen einen höheren Stellenwert und das nicht so zu sehen, wäre höchst fahrlässig von der Politik. Deswegen müssen wir wieder mit härteren Einschnitten rechnen, muss ich damit rechnen, dass der Herbst und Winter für mich wieder sehr schwer wird und ich weiterhin kaum Einnahmen haben werde. Ist deprimierend, aber noch deprimierender wäre es, wenn wir wegen der Wirtschaft Menschen sterben lassen.

Die letzten Wochen

Die letzten Wochen waren auf jeden Fall ganz angenehm, nachdem ich die absolute Auftragslosigkeit verlassen habe. Ich durfte endlich wieder ein wenig was machen, hatte Aufträge und mein Terminkalender hatte in den letzten zwei Wochen sogar mehr belegte als unbelegte Tage. Absolut wohltuend für mich und auch absolut wichtig für meine Motivation, die in den letzten Monaten ja doch im Keller war. Ich habe jeden einzelnen Auftrag genossen, jede Stunde, die ich wieder was zu tun hatte und werde es auch noch so lange tun, wie es noch möglich ist.

Dennoch muss ich auch an die nächsten Wochen und Monate denken und habe deswegen eine Kampagne bei GoFundMe gestartet. Natürlich ist mir bewusst, dass viele von euch auch mit der Situation kämpfen und das es andere Projekte gibt, die jetzt erst einmal Hilfe brauchen, aber vielleicht hat der ein oder andere von euch ja doch noch ein paar Euros über. Jetzt höre ich mich schon an wie die armen Menschen in der S-Bahn, die sich dort ihre nächste Übernachtung in einer Unterkunft oder ihre nächste Mahlzeit verdienen müssen. Ganz so schlimm ist es bei mir aber zum Glück noch nicht, ich kann mir ja derzeit sogar noch den Luxus leisten, hier einen Blog zu schreiben, meine Gedanken zu sammeln und dadurch irgendwie durch diese Zeit zu kommen.

Bild GofundMe-Kampagne

Wer GoFundMe nicht mag, mir aber einen Cappuccino zukommen lassen möchte, kann dies über den Paypal-Me -Button machen, der unter jedem Artikel zu finden ist oder eben direkt über die Kaffeetasse an der Seite.

Körper und Geist

Ich habe in der letzten Woche endlich Mal wieder mehr Kalorien verbrannt als zu mir genommen und somit ein paar Kilos vom Corona-Speck verbrannt. Da muss zwar noch deutlich mehr passieren, aber der Trend geht ja zumindest hier in die richtige Richtung. Laufen ist derzeit leider nicht möglich, da ich mich seit einer Woche mit einem schmerzenden Bein zu beschäftigen habe. Ich weiß nicht Mal wirklich, von wo der eigentliche Schmerz ausgeht, aber das Knie ist besonders betroffen. Dafür kann ich aber Radfahren, ist vielleicht nicht die beste Medizin, aber ich vermute einfach, dass die Schmerzen auch ein wenig vom Bewegungsmangel her kommen, den ich in den letzten Monaten durchaus hatte.

Für den Geist beschäftige ich mich derzeit halt weiterhin mit kostenlosen Weiterbildungsangeboten. Gibt ja genügend und ich habe dadurch auch schon einige interessante „Entdeckungen“ gemacht, die ich in der nächsten Zeit weiterverfolgen werde. Wenn wir die Corona-Pandemie dann irgendwann hinter uns gelassen haben, wird das auch für meine Selbstständigkeit Impulse bringen, sodass ich hier durchaus schon längerfristig denke, trotz Motivationsloch, trotz derzeitiger Existenznöte. Jammern alleine löst das Problem ja nicht.

Hoffen wir einfach, dass wir alle Gesund durch die Zeit kommen, denn nur wenn wir am Leben bleiben, können wir eine Zeit nach der Pandemie planen.

7 Gedanken zu „05.10.2020: Was läuft bei mir?

  1. Ich habe dir mal eine kleine Spende über Paypal dagelassen. Auch wenn es nicht viel ist, jeder weiß, dass auch Kleinvieh Mist macht. 😉
    Es tut mir Leid zu hören, dass du teilweise finanziell durch die Krise zu kämpfen hast. In letzter Zeit bin ich ja nicht so aktiv auf Twitter, daher bekomm ich wenig mit. Außerdem habe ich eine ganze Weile meine RSS Feeds nicht gelesen.
    Aber schön, dass du die Zeit nutzt um dich weiterzubilden. Das lenkt ja auch ab und außerdem, wie du ja auch sagst, bringt es für die Zukunft was.

    Bei uns in Aachen bzw. in der Städteregion sind die Zahlen auch wieder angestiegen und wir haben die 50,1 oder 50,2 erreicht. Und was heißt das für die Maßnahmen? Private Feiern in öffentlichen Räumen mit max. 50 Personen, ab 25 müssen sie beim Ordnungsamt gemeldet werden. Und in privaten Räumen? Keine Ahnung! So viele wie geht?! Da gibt es zumindest keine neuen Einschränkungen. Mein Mann meinte eben, man hätte von vornherein sagen sollen, dass es bei einem Wert von 50 (hier Maßnahmen einfügen) geben soll, ab 100 komplett Lockdown oder so. Aber nicht sowas wie jetzt, wo das so nach Gefühl entschieden wird. So ist zumindest der Eindruck.

    Bleib gesund!

    • Hallo Verena,

      schön dich wieder Mal zu lesen. Den Cappuccino habe ich mir gerade gleich Mal in der Küche abgeholt, danke dafür 🙂

      Ich bin mir nicht sicher, ob das wirklich alles so festgelegt werden kann. Schön wäre es, aber wir lernen ja jetzt erst eine Menge über diesen Virus und deswegen ändert sich ja auch täglich das Wissen darüber, welche Maßnahmen nun etwas bringen und welche eher nicht. Traurig ist, dass wir überhaupt nicht vorbereitet waren auf eine Pandemie und die Lernkurve auch jetzt nicht groß genug ist, dass wir da irgendwie vernünftig durchkommen, aber jetzt müssen wir mal sehen, wie die zweite Welle verläuft und ob wir jetzt das nachholen, was andere Länder schon durchgemacht hat. Ich hoffe es natürlich nicht.

      In Neukölln haben wir derzeit eine Inzidenz von 115 auf 100.000 Einwohner, da könnte es also eskalieren, ich hoffe aber, dass wir im restlichen Berlin es noch unter Kontrolle bekommen. Hier in meinem Bezirk sind wir gerade bei einer Inzidenz von 28 Fällen auf 100.000 Einwohnern.

      Bissel Off-Topic: Wie läuft denn dein Studium? Bist du schon durch oder hat sich das durch Corona auch alles ein wenig verschoben?

      Bleib auch du gesund!

  2. zu später Stunde noch Koffein? 😉 Hat der Cappuccino denn geschmeckt?

    Dass wir mit den vergangenen Monaten immer mehr dazu gelernt haben, welche Maßnahmen wirken, stimmt natürlich. Zu Beginn hätte all das, was heute wieder möglich ist (natürlich im Rahmen) gar nicht stattfinden können. Bleibt nur zu hoffen, dass es nicht Richtung Weihnachten noch schlimmer wird mit den Fallzahlen. Mein Mann und ich haben unser Leben richtig eingeschränkt und obwohl wir Freunde treffen oder in Restaurants essen könnten, machen wir das nicht. Der Vorteil: wir werden nicht enttäuscht, sollte es wieder zur Schließungen und Kontaktbeschränkungen kommen. 😉

    Mein Studium läuft, glaube ich. 😃 Ich warte gerade auf mein Bachelorzeugnis (kann es noch gar nicht glauben) und außerdem habe ich mich für den Master eingeschrieben. Das letzte Semester lief komplett digital und so wird es wohl auch weitergehen. Ausnahmen gibt es für Bachelor-Erstis und kleinere Veranstaltungen, die Präsenz erfordern, aber da hat die Uni Regeln erarbeitet. Also Maskenpflicht, Sitzplatz-Dokumentation, etc. Aber das betrifft mich nicht und ich werde ab November dann weiter online Vorlesungen haben. Der Vorlesungsbeginn hatte sich im April etwas verschoben und auch das Wintersemester startet, zumindest für alle Erstis, später. Ich bin gespannt, wie es dann in der Prüfungszeit ab Februar aussieht. Aktuell können Klausuren vor Ort stattfinden, aber auch hierfür gibt es Regeln.

    • Hach, wie die Zeit doch rennt. Eben hast du noch dein Abi nachgeholt und jetzt bist du schon auf dem Weg zum Master. Einfach nur cool. Ich glaube ja derzeit nicht mehr daran, dass ich überhaupt noch mein Studium beenden werde.

  3. ich hab auch heute morgen noch daran gedacht, dass ich vor 10 Jahren meine Ausbildung angefangen habe, kein Abitur hatte und jetzt nen Bachelor. 😃 Das ist so krass.
    Echt schade, dass es bei dir nicht so gut geklappt hat. Wobei du ja trotzdem was gelernt hast. Das darf man nicht vergessen.

    • Vor 10 Jahren und ein paar Monaten habe ich gerade mein Abi-Zeugnis bekommen. Die Zeit rennt echt und naja, noch bin ich ja Eingeschrieben, noch ist es also nicht vorbei, aber ich müsste mich halt dafür Mal wieder ordentlich motivieren und da weiß ich derzeit nicht, wo die Motivation herkommen soll. Ist ja doch einiges passiert in der Zeit und der Selbstmord von meinem Neffen im Jahr 2016 hat mich halt ordentlich aus der Bahn geworfen, bin da irgendwie immer noch nicht wieder drin.

  4. das war 2016??? Krass, ich erinnere mich noch an deine Tweets. Kommt mir vor, als wäre das erst gestern gewesen.
    Solche Dinge dürfen auch auch aus der Bahn werfen und es wäre komisch, wenn dich das nicht mitgenommen hätte.

Schreibe einen Kommentar zu Verena Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Wir bieten Ihnen an, auf unseren Internetseiten Fragen, Antworten, Meinungen oder Bewertungen, nachfolgend nur „Beiträge genannt, zu veröffentlichen. Sofern Sie dieses Angebot in Anspruch nehmen, verarbeiten und veröffentlichen wir Ihren Beitrag, Datum und Uhrzeit der Einreichung sowie das von Ihnen ggf. genutzte Pseudonym.

Rechtsgrundlage hierbei ist Art. 6 Abs. 1 lit. a) DSGVO. Die Einwilligung können Sie gemäß Art. 7 Abs. 3 DSGVO jederzeit mit Wirkung für die Zukunft widerrufen. Hierzu müssen Sie uns lediglich über Ihren Widerruf in Kenntnis setzen.

Darüber hinaus verarbeiten wir auch Ihre IP- und E-Mail-Adresse. Die IP-Adresse wird verarbeitet, weil wir ein berechtigtes Interesse daran haben, weitere Schritte einzuleiten oder zu unterstützen, sofern Ihr Beitrag in Rechte Dritter eingreift und/oder er sonst wie rechtswidrig erfolgt.

Rechtsgrundlage ist in diesem Fall Art. 6 Abs. 1 lit. f) DSGVO. Unser berechtigtes Interesse liegt in der ggf. notwendigen Rechtsverteidigung.

Auszug aus unserer Datenschutzerklärung.