Bild von einem Text

Ich habe jetzt schon öfter vom „Webmaster-Friday“ in anderen Blogs gelesen, bisher aber nie wirklich die Lust gehabt, dort wirklich teilzunehmen. Ich glaube mich aber zu erinnern, dass ich hier mal auf einen Beitrag in einem anderen Blog geantwortet hatte. Aber egal, denn heute möchte ich auch mal was zu dem aktuellen Thema schreiben. Es geht um meinen Schreibstil hier auf dem Blog und auf den vielen anderen Blogs, auf denen ich schreibe.

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Wie schreibe ich eigentlich?

 

Über seinen eigenen Schreibstil zu schreiben ist schon schwierig. Es ist so, wie mit einer Selbsteinschätzung beim Vorstellungsgespräch, oder mit der Bewertung eines eigenen Vortrags. Es ist ziemlich schwer und ob die Wirkung, die ich mit meinem Schreibstil erreichen möchte, auch wirklich eintritt, kann nur der Leser entscheiden.

Als Erstes Versuche ich natürlich immer, meine Texte so einfach wie möglich zu halten. Ich möchte, dass jeder, der meine Artikel liest, diese auch verstehen kann. Das bedeutet nicht, dass ich auf Schachtelsätze verzichte und nur Hauptsatz an Hauptsatz reihe – was für meine Leser aber nichts Neues sein dürfte. Vielmehr versuche ich, auf Fach- und Fremdwörter zu verzichten. Ich bin der Meinung, dass viele dieses Mittel einsetzen, um einen bestimmten Leserkreis auszuschließen oder diesem Leserkreis zumindest das Verstehen zu erschweren. Das hat etwas Elitäres, was ich absolut nicht leiden kann. Ich möchte nicht, dass meine Leser sich erst ein Wörterbuch suchen müssen, damit sie meine Artikel verstehen. Vielmehr ist mir wichtig, dass ich mit meinen Lesern auf Augenhöhe diskutieren kann und das geht nur, wenn diese auch verstehen, was ich schreibe.

Dennoch ist mir bewusst, dass meine Sätze manchmal schon verwirrend sind. Viel öfter frage ich mich allerdings – wenn ich ältere Texte von mir lese – ob meine Texte nicht viel zu naiv geschrieben sind, ob ich meinen Schreibstil nicht doch ändern sollte. Doch mir wird dann immer wieder bewusst, dass ich ihn nicht so einfach ändern kann, weil ich frei nach Schnauze schreibe, weil ich meine Artikel meist gar nicht überarbeite, keine Textarbeit durchführe, sondern meist die erste Momentaufnahme auch veröffentliche. Ich finde, das gibt dem Artikel Authentizität, lässt ihn nicht wie ein Kunstobjekt aussehen.

Natürlich verschenke ich durch diese Authentizität auch Potential, was mir oft beim erneuten Lesen meines Artikels auffällt. Dann sehe ich, dass ich hier Gedankengänge vergessen habe, den ich gerne noch angesprochen hätte und das ich dort mehrfach auf denselben Gedanken eingegangen bin. Aber es besteht eben auch die Gefahr, dass die eigenen Artikel zu stark durch die eigene Zensur geschliffen werden, dass sie an Inhalt und Stärke verlieren. Und genau deswegen mag ich es nicht, einen Artikel erst zehn Mal zu überarbeiten, bevor ich ihn dann veröffentliche.

Etwas anderes sind die Kurzgeschichten und Gedichte, die ich hier auch veröffentliche. Auch bei diesen achte ich auf einfache Sprache, aber hier gebe ich mir schon die Mühe, auch am Text zu arbeiten. Hier ist Textarbeit nötig, um auch wirklich das zu vermitteln, was einem am Herzen liegt.

Jetzt habe ich schon wieder soviel geschrieben, bin mir aber nicht sicher, ob ich überhaupt auf das Thema geantwortet habe. Deswegen noch einmal kurz zusammengefasst:

Meine Artikel schreibe ich meist frei Schnauze. Dabei können durchaus auch mal Schimpfwörter vorkommen. Ich halte nicht viel von elitärer Sprache, die andere Menschen ausschließen soll, und versuche deswegen auch nicht, mich über meinen Schreibstil zu definieren. Vielmehr möchte ich mit meinen Lesern diskutieren und versuche deswegen so verständlich wie möglich zu schreiben.

Aufmerksam geworden auf das heutige Thema bin ich übrigens durch Jaellekatz.

7 Gedanken zu „Webmaster-Friday: Mein Schreibstil

  1. Hallo Sven,
    kenne Gott sei Dank keinen Blog, der sich durch elitäre Sprache Leser vom Leib halten will. Ob das eine kluge Masche ist, bezweifele ich mal.
    Ich konnte Deinen Beitrag übrigens verstehen. 😉
    HG Hans

    • Ich habe schon Blogs gelesen, in denen möglichst viel Fremd- und Fachwörter verwendet wurden, damit man sich vom Rest abheben kann. Aber viel mehr fällt so etwas in Kommentaren bei Onlinezeitungen, bzw. in Foren auf. Dort versuchen die Menschen sich durch eine elitäre Sprache abzuheben, um so die Richtigkeit ihrer Meinungen zu untermauern. Bei einigen darf man dann tatsächlich ein Wörterbuch rausholen, um die Kommentare überhaupt zu verstehen 😉

  2. Hallo Sven,
    ich habe auch eben alles verstanden, was du hier produzierst hast. Wenn ich auf meinen Blogs aktiv bin, mag ich auch eher authentische Texte ohne oder mit kaum Fremdwörtern. Fremdwörter benutze ich sehr selten und wenn ich auf solche Blogs treffe, lese ich das wahrscheinlich durch. Ob ich nun jedes Fremdwort verstanden habe, ist eine andere Frage. Zur Not schaue ich im Online-Duden nach, was ja schnell getan ist.

  3. Hi Sven,
    das Thema „Blogschreibe“ hält mich auch schon einige Zeit fest. Da ich versucht etwas klarer und unterhaltsamer zu schreiben.

    Das mit den Fremdworten einen Leserkreis auszuschließen wird mir noch nicht aufgefallen.
    Klar, es gibt in manchen Themenblogs sehr spezielle Abkürzungen oder Begriffe, die man so noch nicht kennt, aber das ein Blogger seine Leser so vergrault weil er Lexikon spielt, habe ich noch nicht erlebt.

    Das Problem mit der inneren Zensur kenne ich auch. Wenn ich Artikel überarbeite dann verändert sich die Aussage auch leicht. Glaubwürdigkeit geht dadurch nach meiner Meinung aber nicht verloren. Es zeigt ja nur, dass man sich etwas mehr Gedanken gemacht hat und den Artikel für den Leser etwas überarbeitet hat.
    Beste Grüße

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