Erinnert ihr euch noch an das Jahr 2011? Habt ihr da zufällig auch schon hier im Blog mitgelesen? Dann wisst ihr sicher auch noch, dass ich damals schon die Frage gestellt habe, warum wir das Wasser aus dem Meer nicht nutzen. Schon damals war mein Gedanke, dass wir als Menschheit ja Meerwasser entsalzen könnten – so wie es die Sonne ja tagtäglich tut -, um damit das Problem der Trinkwasserknappheit zu bekämpfen. 11 Jahre später, der Klimawandel schreitet unaufhaltsam voran, stelle ich mir die Frage erneut, oder immer noch. Also ich habe sie tatsächlich zwischendurch immer wieder gestellt. Die damaligen Antworten waren für mich irgendwie nicht zufriedenstellend und liefen am Ende darauf hinaus, dass die Kosten einfach zu hoch wären, die Kosten-Nutzen-Rechnung, also zumindest die in einem kapitalistischen System, nicht aufgehen würde.
In der Zwischenzeit haben wir auch in Deutschland sehr viel Trockenheit erlebt, die Böden sind teilweise viel zu trocken, die Waldbrandgefahr steigt und auch das Trinkwasser wird knapp. Industrien streiten sich darum, wer wie viel Wasser nutzen darf und ob überhaupt genügend Wasser da ist. Und da kommt natürlich wieder die Frage nach dem Meerwasser.
Es geht mir gar nicht darum, dass wir damit alle Probleme, die durch Wassermangel ausgelöst werden, lösen können. Es geht nicht darum, diese Lösung so hoch zu skalieren, dass wir wirklich alle Waldflächen damit bewässern könnten, aber vielleicht kann es ja einen kleinen Teil zur Lösung beitragen.
Wasser, was in einem Waldgebiet ausgebracht wird, bleibt ja nicht unbedingt in diesem Waldgebiet. Ein Teil des Wassers wird ja über die Blätter der Pflanzen wieder verdunstet, wird durch Wolken weiter transportiert und fällt dann in anderen Regionen wieder als Regen zu Boden und hilft dort dann vielleicht, die Wasserknappheit zu bekämpfen.
Klar, auf der anderen Seite erleben wir auch Überschwemmungen und vielleicht würde dieses Wasser dann auch hier zu einem Schaden führen, was natürlich die andere Seite der Medaille ist. Vielleicht müssen es ja auch nicht die Wälder sein, wo dieses Wasser verwendet wird, sondern die Felder, auf denen Getreide und andere Lebensmittel angebaut werden. Auch hier wäre es ja zusätzliches Wasser, welches in den Kreislauf gelangen würde. Vielleicht liege ich aber auch absolut falsch und die ganze Geschichte trägt überhaupt nicht dazu bei, die Umwelt vor den Auswirkungen des Klimawandels ein wenig zu schützen.
Vielleicht um die Ecke denken?
Vielleicht muss ich bei meinem Ansatz auch ein wenig um die Ecke denken. Vielleicht ist es wirklich nicht sinnvoll, die Energie direkt aufzuwenden, um mit entsalzenden Wasser Wälder oder Felder zu bewässern. Eventuell ergibt es ja mehr Sinn, die Energie in die Erzeugung von Wasserstoff zu investieren. Da gibt es ja inzwischen auch Möglichkeiten, um dies mit Meerwasser zu tun und eventuell kann dann das Wasser, welches dann am Ende ja wieder entsteht, wenn der Wasserstoff wieder in Energie – zum Beispiel für unsere Mobilität – umgewandelt wird, genutzt werden, um die Trockenheit in manchen Regionen ein wenig abzumildern.
Übrigens scheint es in den Anlagen, die Meerwasser in Wasserstoff wandeln, möglich zu sein, das Wasser vorher zu entsalzen und aufzubereiten, ohne dass dafür zu viel Energie aufgewendet wird.
Viel Energie
Wichtig ist aber, dass die Energie, die dafür aufgewendet wird, zu hundert Prozent aus erneuerbaren Quellen stammt, sonst wäre die CO2-Bilanz wahrscheinlich sehr vernichtend und der Nutzen wahrscheinlich wirklich nicht gegeben.
Und dann sind da natürlich noch die vielen Punkte, die ihr hier als Antwort auf meine Frage bei Mastodon findet. Und wahrscheinlich ist ein Mix aus all diesen Antworten der Grund, warum es wirklich nicht sinnvoll ist, sich die Mühe zu machen und das Meerwasser zu entsalzen, um damit die Trockenheit zu bekämpfen. Vielleicht aber auch nicht. Ich weiß es nicht! Was sind eure Gedanken dazu?
Kleine Ergänzung noch, weil sich das hier vielleicht immer so anhört, als ob wir überhaupt kein Meerwasser entsalzen, es wird durchaus schon gemacht und vielleicht sollten wir es halt auch dort tun, wo wir derzeit noch keinen Sinn darin sehen.
Ich denke anstatt uns Gedanken zu machen woher wir mehr Ressourcen entnehmen/neue schaffen/umverteilen können sollten wir uns eher Gedanken machen wie wir mit den vorhandenen wirtschaften.
An der Natur orientieren, ihr mehr Raum lassen. Das Grundwasser nicht immer stärker anzapfen, eigene Bedürfnisse zurückschrauben und und und. Vorschläge eines einfachen Menschen die wir alle schon mal gehört haben.
Eine regionale Lösung kann es dabei wohl kaum geben.
Man kann sich im kleinen Kreis natürlich viele Gedanken machen, was dann davon aber zur Umsetzung kommt…
Dabei habe ich Herrn Habeck’s Worte im Ohr. Der Umweltschutz und die Belange der damit befassten Organisationen sind absolut wichtig. Im Moment ist es aber wichtiger Deutschland mit Energie zu versorgen. (Gedächtnisprotokoll)
Alles grünes Heile-Welt-Denken. Die Menschheit wie sie existiert, mit all ihren Errungenschaften und all den Problemen, krempelt man nicht mal eben um für ein Versprechen einer wagen Zukunft. Am Ende gehen wir alle drauf, in den weiten des Alls kräht aber kein Hahn danach.
Sorry dass mein erster Kommentar in deinem Blog nur wenig sachlich anmutet und nicht im erhofften Umfang zum Thema beiträgt. Was aber unseren Fortbestand , oder gar unseren Stellenwert in Anbedracht aller Dinge, angeht mache ich mir keine Illusionen mehr.
Am Ende bin ich gerne derjenige der ja nur gemeckert und alles schlecht gemacht hat. Dieses Ende würde bedeuten das ich unrecht hatte, alles sich zum Guten gewendet hat. Wir werden es sicher noch erleben.
Grüße aus dem Hunsrück
Ich kann den Pessimismus schon verstehen, aber gerade um den Klimawandel abmildern zu können, brauchen wir einen gesunden Wald. Ein gesunder Wald braucht Wasser und wir sollten halt schon die Möglichkeiten, die sich bieten, nutzen, um hier Lösungen zu finden. Das ist natürlich nur in klein möglich, aber vielleicht macht das am Ende den Unterschied.