Der europäische Song Contest 2012 ist nun auch wieder Geschichte. Roman Lob holte 110 Punkte und wurde damit Achter in der Gesamtwertung. Für mich keine wirklich Überraschung, fehlte dem Song doch etwas für den Sprung ganz nach oben. Den Titel musste man mehrmals hören, damit er seine Wirkung entfalten konnte und genau hier lag das Problem. Beim Song Contest hat man nur dann eine Chance, wenn das Lied einen sofort mitnimmt, wenn man nach dem ersten Hören weiß, dass man diesen Song noch einmal hören möchte und das hatte der Song von Roman Lob leider nicht.

Es war ein schönes Lied, keine Frage, aber irgendwie ist mir das Lied von den russischen Omis doch mehr im Gedächtnis geblieben – oder eben das Lied aus Schweden. So ein Lied hatten wir vor zwei Jahren und natürlich kam noch Lena hinzu. Eine andere Sängerin, und wir hätten den Song Contest vor zwei Jahren wohl nicht gewonnen. Da passte eben alles! Letztes Jahr stimmte dann leider der Song nicht, ich persönlich hätte mich für einen anderen entschieden, der Titel fällt mir leider nicht mehr ein. Das Lied war zwar auch okay, aber auch dem hatte schon etwas gefehlt, genauso wie dem Song von Roman in diesem Jahr etwas gefehlt hat.

Schade ist, dass das deutsche Publikum sich jetzt schon zweimal für den falschen Song entschieden hat. Sowohl im letzten Jahr wie auch in diesem Jahr wusste ich, das den Songs etwas fehlt, beides mal habe ich recht behalten (mir wäre lieber gewesen, ich hätte unrecht gehabt). Ich möchte damit jetzt nicht sagen, dass wir Deutschen einen schlechten Musikgeschmack haben, ganz im Gegenteil, aber wir haben noch nicht den richtigen Riecher für den Song Contest entwickelt. Die anderen Länder wollen kein Lied, das sie mehrmals hören müssen, um es schön zu finden. Sie wollen ein Lied, was sie sofort mitnimmt, was ihnen Spaß macht, bei dem sie gar nicht lange nachdenken müssen. Sie wollen ein Lied hören und sie wollen es nach dem Hören noch lange im Kopf haben.

Roman sein Lied war schön, aber es war eben kein Lied, was sofort im Kopf bleibt. Hätte es einen Refrain gehabt, wie das Lied von Lena vor zwei Jahren, dann hätte es was gehabt, dann wäre es in den Köpfen geblieben. Hatte es aber nicht! Es war zu langsam, zu Soft – mit Wattebällchen kommt man eben nicht in das Gehirn der anderen.
Nein, ich bin kein Musikexperte, aber ich weiß wie es mir geht. Wenn ich für ein Lied anrufen würde, dann würde es immer für das sein, welches mir am besten in Erinnerung geblieben ist. Und das wäre nicht Dänemark gewesen, obwohl auch die einen schönen Song gebracht haben, es wäre auch nicht Deutschland gewesen. Viel eher hätte ich wohl für Russland gestimmt, weil das einfach nur kultig war. Aber ich will mich gar nicht aufregen, Deutschland ist achter geworden, hat drei Punkte mehr geholt als im letzten Jahr und wir haben zum dritten Mal in Folge die 100-Punkte-Marke geknackt. All das zeigt, dass das Konzept von Stefan Raab und Co. Derzeit immer noch aufgeht und vielleicht wählt Deutschland ja im nächsten Jahr wieder einen Song, der das gewisse Etwas hat.

5 Gedanken zu „Der europäische Song-Contest 2012 – #ESC

  1. Also ich fand den deutschen Beitrag ganz ausgezeichnet und deutlich eingängiger als Lenas Liedchen. Die schwedische Siegerin hat meines Erachtens besonders als „Gesamtkunstwerk“ überzeugt. Insgesamt war diesmal erstaunlich viel Qualität im Wettbewerb. Das ist man vom ESC gar nicht mehr gewöhnt.

    • Es sollte auch nicht so rüberkommen, dass der deutsche Beitrag schlecht war, aber es war ein Song, den man mehrmals hören muss. Beim Contest ist aber nichts mit mehrmals hören, da wird der Song einmal gespielt und dann muss er angekommen sein. Und das konnte der deutsche Beitrag leider nicht.

  2. schön war’s mal wieder!
    der abend ging viel zu schnell vorbei.
    roman auf platz 8 finde ich alle achtung! ich selbst hätte ihn nie so hoch gewählt.
    di eomas fand ich so super! und freue mich über sie für platz 2.

  3. Bei mir ist es dieses Jahr komplett vorbeigegangen. Die Glotzen sind mit den ganzen Songcontests einfach viel zu sehr zugebombt, da fällt ein solch großer kaum noch auf wie ich finde..

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