Ich bin ja immer wieder irritiert, was hat die Linkspartei in NRW denn für eine DDR Vergangenheit? Will man mir wirklich weiß machen das die Linkspartei in NRW zum größten Teil aus ehemaligen SED – Mitgliedern besteht? Sind wir doch mal ehrlich, diese Vorbehalte wären in den neuen Bundesländern vielleicht angebracht, aber wenn ich hier einmal nach Brandenburg schaue, oder nein, ich bleibe nur in Berlin, hier ist eine Koalition mit der Linkspartei möglich und das, obwohl die Partei hier wohl noch viel mehr Mitglieder aus der ehemaligen SED haben dürfte, als die in NRW.

Es tut mir leid, aber dieses Argument, dass die Partei in NRW irgendwas mit der ehemaligen SED zu tun hat ist meiner Meinung nach nur ein Argument der anderen Parteien, um den Wählern in diesen Ländern Angst zu machen und die Wähler davon abzuhalten die Linkspartei zu wählen. Es hat rein gar nichts mit der Vergangenheit der PDS zu tun und es hat auch nichts mit der Vergangenheit der Mitglieder der Linkspartei in NRW zu tun. Es hat einfach nur mit der Angst zu tun, dass die Linkspartei eine neue, starke, politische Kraft werden könnte, wenn sie denn erst einmal bewiesen hat, dass sie auch Außerhalb der alten Bundesländer in der Lage ist zu regieren. Man schaft sich also ein gemeinsames Feindbild, behauptet das eine Partei Verfassungsfeindlich ist und versucht so einfach nur die Wählerschaft der Linkspartei möglich klein zu halten.

Und jetzt lässt man in NRW noch Koaltionsverhandlungen platzen, weil die Linkspartei dort die DDR Vergangenheit relativiert. Aber was soll die Linkspartei in NRW denn machen? Die Mitglieder waren wahrscheinlich größtenteils nie in der DDR, wissen nur aus den Nachrichten wie die damalige DDR Regiert wurde und welche Verbrechen die SED begangen hat. Die Leute stehen nun einmal für ein anderes Wirtschaftssystem und werden deswegen gleich mit einen Unrechtssystem gleichgesetzt, in welchen sie wahrscheinlich nie mitgemacht hätten. Eben nur weil ein Teil der Linkspartei damals PDS war und ein Teil der PDS war damals SED, aber genau der Teil, der damals wirklich SED war, der ist schon wieder in Regierungsverantwortung in Berlin und Brandenburg und so schlecht machen die doch gar nicht Politik.

Ich finde es ist Zeit den Ausreden ein Ende zu setzen und zu Akzeptieren das die Linkspartei eine Alternative zu anderen Parteien ist und das es möglich ist, mit der Linkspartei zu regieren. Im übrigen sollte man jedem Mensch eine zweite Chance geben. Das haben nach dem Krieg die „kleinen“ Mitglieder der NSDAP bekommen und das sollten nach der Wende auch irgendwann einmal die „kleinen“ Mitglieder der ehemaligen SED bekommen. Beides waren Unrechtsregime und in beiden wurden die Politischen Führer bestraft. Jetzt sollte man das Thema endlich mal abhaken und die Linkspartei nicht nur wegen ihrer angeblichen Vergangenheit automatisch nicht in die Wahlentscheidung  mit einzubeziehen.

7 Gedanken zu „Ende der Koalitionsverhandlungen wegen DDR Vergangenheit?!

  1. Hm, das ist wirklich eine ziemlich seltsame, als auch knappe Begründung. Zumal ich gerade auf SPON ein Zitat der Linken lese:
    „Wir waren bereit, den Satz zu unterschreiben: Die DDR war eine Diktatur“

    Vielleicht hofft die SPD schon auf Neuwahlen…

    • Ja aber was hat die Linkspartei in NRW denn nun genau mit der DDR zu tun? Warum müssen die solche Sätze unterschreiben? Es ist nur dir Angst vor Machtverlust, keine andere Deutung ist möglich.

    • Ja der ist gut und der hat das schon lange ausgesprochen, aber es geht eben nicht in die Köpfe der Menschen. Man braucht sein Feindbild, die DDR gibt es nicht mehr, dann muss es eben eine Partei sein, die man nur irgendwie damit in Verbindung bringen kann….

  2. Du spricht mir aus der Seele, solche Aberwitzigen Dinge kann man sich nur einfallen lassen wenn man keine Argumente hat die stichhaltig sind. Der Willen der Bürger wird dabei voll ignoriert, aber das kennt man ja leider zu Genüge 🙁

  3. Die SPD scheint so eine Vereinigungs-Phobie gegenüber den LINKEN zu haben. Froh wahrscheinlich, dass die PDS das Paket „SED“ vollumfänglich übernommen hat. Leider vergisst die SPD selbst dabei, dass die SED eine Einheitspartei war. Und in die weitaus später Menschen eintraten, die wiederum nach der Wende in der SPD landeten.

    Und soweit mich meine Kindheitserinnerungen nicht täuschen, saß sogar bis zu letzten BTW im Bundestag eine solche Vertreterin.
    Oder ein ehemaliges FDJ-Mitglied in sehr hoher Funktion.

    Als ehemaligen DDR-Bürgerin weiß ich aber auch, dass es Menschen in der SED gab, die tatsächlich ehrlich waren. Nicht jeder war ein Stasispitzel.
    Würde mir allerdings hier von den Ost-LINKEN die Anerkenntnis wünschen, dass die DDR ein Unrechtsstaat war.
    Aber da müssmer bestimmt noch paar Jahren warten, bis die alten Recken weg sind.

    Manche DDR-Begeisterte konnten sich nach der Wende sehr schnell zurechtfinden. Wir hatten da so einen Begriff für: „Wendehälse“.
    Da sind dann solche, die vorher am lautesten Gröllten, weil ihnen das den persönlichen Vorteil brachte und danach sehr wendig die neuen Parolen draufhatten.

    Allerdings frag ich mich, wieviele mögen davon nach NRW umgezogen sein?

    Auch wenn ich der LINKEN nicht nahe stehe, gibt mir wesentlich mehr zu Bedenken, was in den letzten Jahren für Gesetze erlassen wurden, die verfassungsrechtlich sehr bedenklich sind oder gar schon gekippt wurden. Und welche demnächst starten.

    Aber die Argumentation ist halt ein sehr bequeme Denkweise, das Überwachung etc nur von Diktaturen angestrebt werden würde.

    Schöne Grüße aus dem Thüringer Wald

  4. Hi EviSell, deine Aussage stimmt mich bedenklich

    Würde mir allerdings hier von den Ost-LINKEN die Anerkenntnis wünschen, dass die DDR ein Unrechtsstaat war.

    Dazu die Frage, und was ist der jetzige Staat, welchen Unterschied gibt es noch??

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