Das Lebens-ABC geht mit dem Buchstaben „J“ weiter und da kann natürlich nur Joggen kommen. Ihr seid nicht wirklich überrascht, oder?
Fangen wir doch einfach damit an, dass ich lange Zeit Sport gehasst habe. Ich bin schon immer gerne Fahrrad gefahren, das war es dann aber auch schon. Ich muss also nicht erwähnen, dass ich eigentlich total unsportlich war und es durchaus auch immer noch bin und meine ersten Laufversuche habe ich 2004/2005 bei der Bundeswehr gemacht. Nicht unbedingt freiwillig, denn die Laufrunde war freitags vor Dienstschluss Pflicht, doch so wirklich was abgewinnen konnte ich dem damals noch nicht viel. Das Ganze wurde dann durch eine Verletzung, die ich mir bei irgendeiner anderen Übung im Wald zugezogen hatte, erst einmal unterbrochen, was auch das Ende meiner Zeit bei der Bundeswehr war.
Nachdem mein Fuß wieder okay war, fing ich langsam wieder an mit dem Joggen. Ich weiß nicht wirklich, warum ich das gemacht habe, aber anscheinend war da bei der Bundeswehr doch irgendwie ein Funken hängen geblieben, der sich jetzt langsam ausbreitete. Allerdings lief ich da noch nicht regelmäßig, öfter lagen mehrere Wochen zwischen den Läufen und Aufzeichnungen habe ich keine geführt. Deswegen kann ich auch nicht wirklich genau sagen, wann ich mit dem Joggen so richtig begonnen habe.
Am 23.09.2007 habe ich dann damit begonnen, meine Laufeinheiten aufzuzeichnen, damals habe ich noch geschätzt, wie lang meine Runde ungefähr war, weswegen die Aufzeichnung damals eher ungenau war, was die Kilometerzahl angeht, aber die Zeit habe ich damals genau erfasst. Das war dann auch der Zeitraum, ab dem ich regelmäßig gelaufen bin und ich nicht mehrere Wochen Pause zwischen den Joggingeinheiten gemacht habe.
An der Abendschule, an der ich damals mein Abitur nachgeholt habe, hing dann irgendwann ein Aushang für einen Volkslauf und weil ich dachte, dass das eventuell eine gute Idee ist, habe ich mich für diesen Volkslauf angemeldet und bin da für die Abendschule gestartet. Es war spannend, hat auch ziemlich viel Spaß gemacht, auch wenn ich von unserer Gruppe wohl einer der Letzten war, der ins Ziel kam. Dieser erste Volkslauf hat mich dem Laufen noch näher gebracht. Nicht unbedingt, weil ich Gewinnen wollte, sondern weil der Zieleinlauf doch immer etwas Schönes mit sich bringt. Das war dann auch der Anfang meiner Volkslaufkarriere, dank der ich auch meinen Laufpartner und Freund Bernd kennengelernt habe, wobei ich das selbst gar nicht so mitbekommen habe, aber er schrieb mich dann irgendwann per Mail an, ob wir nicht gemeinsam unser Lauftraining machen wollten. Das war im Jahr 2009 nach dem Kreuzberger Viertelmarathon. Seither haben wir unser Training bis zum Beginn der Pandemie gemeinsam gestaltet, haben in den ersten Jahren auch viele Volksläufe gemeinsam besucht und sind auch mit dem Fahrrad viel durch Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern gefahren. Schon deswegen ist das Joggen inzwischen ein fester Bestandteil meines Lebens.
Wahrscheinlich hätte ich auch den Lutz nie virtuell kennengelernt, wenn ich nicht mit dem Joggen begonnen hätte und viele schöne Erlebnisse, die mir das Joggen gebracht hat, hätte ich auch nicht erlebt. Und ganz ehrlich, so ein paar Laufabenteuer warten auch noch auf mich.
Joggen hat mein Leben bereichert. Nicht nur das Laufen selbst, sondern auch die vielen Dinge, die rund um das Laufen passiert sind, möchte ich nicht vermissen. Mit 20 hätte ich euch wohl für verrückt erklärt, wenn ihr mir das erzählt hättet, mit 30 war ich dann schon vom Laufvirus infiziert und inzwischen gehört das Joggen schon über 13 Jahre zu meinem Leben dazu.
Okay, die Pandemie ist derzeit ein wenig schwierig. Aufgrund der Einnahmesituation bin ich jetzt seit Anfang 2021 ohne Laufschuhe und somit auch ohne Lauftraining, aber das ist nur ein kleiner Dämpfer und ich bin mir sicher, dass ich auch 2021 ein paar Kilometer Laufen werde, bis dahin muss jetzt erst einmal das Wandern und das Radfahren dabei helfen, fit zu bleiben.
Das Lebens-ABC ist eine Idee aus einem Schreibratgeber. Es hilft dabei, dass eigene Leben zu fassen, es greifbar zu machen, mehr über sich selbst zu lernen und damit auch zu erfahren, was einem im Leben wirklich wichtig ist. Natürlich ist es auch eine Schreibübung und es übt darin, sich selbst zu beobachten.
Wow, vom Sporthasser zum Jogger, ich bewundere dich!
Selbst mache ich seit einem halben Jahr Krafttraining und an jedem Tag im Fitness-Center (meist 2, manchmal 3 / Woche) auch eine halbe Stunde auf Cardio-Geräten. Hat aber bisher nicht viel genützt im Sinne von „Spass an der Sache“. Ganz im Gegenteil muss ich aufpassen, mich nicht zu übernehmen, weil ich schnell außer Atem gerate.
Das Schöne am Joggen – wenn du nicht gerade mit einem Laufpartner läufst – ist ja die Tatsache, dass du mit dir alleine bist. Da hat das Gehirn mal die Möglichkeit, ein wenig was aufzuräumen, also neben der anstrengenden Tätigkeit, mich beim Laufen im Gleichgewicht zu halten, damit ich nicht stürze ;).
Mir sind beim Joggen schon viele Ideen für Texte gekommen, oder ich konnte Gedanken klarer fassen, was im Alltag ja nicht sooft möglich ist. Es ist auch ein schöner Moment, um über Dinge zu reflektieren, was im Fitnessstudio immer schwierig ist. Vielleicht ist das auch der Grund, warum das Joggen mein Sport geworden ist, denn Fitnessstudio – ich habe es ja auch ausprobiert – war nie was für mich. Spaß hat damals Spinning gemacht, aber das war es dann auch schon ;).
Derzeit bin ich aber auch beim Joggen nicht mehr so aktiv. Kommt hoffentlich dieses Jahr wieder, aber Corona hat mich da irgendwie rausgebracht.
Sven, geh doch einfach heute mal die erste kleine Runde raus.
Moin Lutz,
ich bewege mich schon noch, nur das Joggen ist in den letzten drei Jahren zu kurz gekommen. Dafür habe ich mit dem Blutspenden begonnen und sowas halt ;). Ich habe mir aber fest vorgenommen, dieses Jahr wieder ordentlich anzufangen. Ich hatte eigentlich letztes Jahr schon, dann habe ich aber tatsächlich mein erstes Mal Corona gehabt Ende August und seither war ich alle drei Wochen irgendwie krank. Seit dem letzten Infekt Mitte Januar scheine ich jetzt aber endlich auch da alles abgeräumt zu haben, was es abzuräumen gab und deswegen gibt es jetzt bald auch keine Ausreden mehr.