Kalt ist es draußen und dunkel. Der Regen fällt unbeeindruckt vom Himmel und die Autos fahren unbeirrt durch die Stadt. Es ist 18 Uhr, vor einem Lidl am Berliner Ostkreuz sammelt sich langsam eine kleine Gruppe von Menschen, nicht zufällig, nein diese Menschen haben an diesem Abend ein gemeinsames Ziel. Einige haben schwere Tüten bei sich, andere wollen einfach nur mithelfen und wieder andere gehen noch einmal in die Kaufhalle, um noch die letzten Zutaten für das Essen zu kaufen, welches sie gleich gemeinsam kochen werden.
Danach zieht die Gruppe weiter, in einen kleinen Unterschlupf, wo sie gemeinsam kochen können. Einige schnappen sich die Zwiebeln, andere die Karotten, um diese vorzubereiten. Gemeinsam macht kochen viel mehr Spaß und in der Gesellschaft vergeht auch die Zeit schneller, bis das Essen fertig ist. In der Zwischenzeit werden noch interessante Gespräche geführt, dann wird das Essen probiert, bevor es an die Obdachlosen in Berlin verteilt wird.
All dies geschieht jeden Mittwoch in Berlin. Organisiert wird das Ganze über Facebook, wobei die Kältenothilfe Berlin schon einen festen Kern hat. Aber natürlich sind auch neue Mitglieder immer willkommen – warme Klamotten und Zutaten für das Essen natürlich auch.
Nachdem das Essen gekocht ist, ziehen die Leute los. Im Gepäck haben sie das frisch gekochte Essen, warmen Tee, ein paar Brötchen und Kuchen, die ebenfalls gespendet wurden, und natürlich auch warme Klamotten und Decken, wenn welche gespendet wurden. Gemeinsam setzt sich die Gruppe der Kältenothilfe Berlin dann in die S-Bahn, mit welcher sie dann zum Beispiel zum Ostbahnhof fahren. Hier beginnt dann die Tour, obwohl es regnet und obwohl es verdammt kalt ist. Unterwegs verteilen sie das Essen dann an die Obdachlosen, die sie treffen. Ab und zu wird auch ein Gespräch geführt, denn ausgegrenzt werden Obdachlose schon von anderen.
Jeden Mittwoch bringen die Jungs und Mädels von der Kältenothilfe Wärme zu den Obdachlosen. Sie kümmern sich um diese Menschen, geben ihnen Zeit und Essen. Sie zeigen, dass auch im Kapitalismus sich Menschen noch um andere Menschen kümmern können – dass der Egoismus noch nicht gesiegt hat.
Ich Spende gern, jeder von Uns könnte getroffen werden.
Obdachlosenzahlen steigen weiter, Immer mehr Menschen in Deutschland verlieren ihr eigenes Dach über dem Kopf. Seit 2010 ist ihre Zahl um 15 Prozent auf 284.000 gewachsen. Mehr als 30.000 Kinder sind betroffen.
LG
Viktor