Bild Wissen sammeln, Zeichnung.

Anstand im Netz, gibt es das überhaupt? Dies ist die erste Frage, die im Kurs „Anstand im Netz“ gestellt wird. Und natürlich müssen wir uns diese Frage stellen, denn wer regelmäßig auf Twitter, Facebook und anderen sozialen Medien unterwegs ist, wird sich auch regelmäßig diese Frage stellen. Schnell rutscht eine Diskussion von der sachlichen Ebene auf die Persönliche, schnell wird nicht mehr argumentiert, sondern beleidigt, weil die gefühlte Anonymität im Netz das zulässt und weil schnell vergessen wird, dass da auf der anderen Seite auch ein Mensch ist! Ein Mensch mit Gefühlen, mit anderen Erfahrungswerten und Assoziationen. Ein Mensch der durch Worte durchaus verletzt werden kann, auch wenn wir ihn persönlich gar nicht sehen, wir den Menschen hinter der Diskussion nicht wahrnehmen.

Es gibt Menschen, die spielen im Internet eine Rolle, wollen etwas sein, was sie im realen Leben nicht sind. Dabei vergessen sie aber, dass auch das Internet ein Ort ist, in welchem sich normale Menschen treffen, Menschen, die keine Rolle spielen, die genau so sind, wie sie sind. Verletzlich, emotional, menschlich! Würde es keinen Anstand im Netz geben, dann wären diese Menschen auch nicht im Internet, dann wären nur noch die Menschen hier, die tatsächlich eine Rolle spielen, die Grenzen austesten möchten, die einen Scheiß auf das geben, was andere Menschen im Internet schreiben.

Doch so ist das Internet zum Glück nicht! Natürlich gibt es viele, die sich hinter der Anonymität verstecken, die meinen, dass sie andere Menschen beleidigen und einschüchtern müssen. Aber es gibt auch Menschen, die bauen sichere Orte für all die, die sich im Internet mit Anstand begegnen möchten, die sich hier austauschen und ihren Horizont erweitern wollen. Es gibt diesen Anstand, wie die vielen Netiquetten beweisen, die überall im Internet zu finden sind.

Natürlich müssen wir aufpassen, dass diese Räume nicht verdrängt werden. Wir müssen zeigen, dass das Internet kein anonymer Raum ist und das in diesem Raum Menschen agieren. Das ist die Aufgabe von uns allen und wir müssen notfalls auch Grenzen ziehen, Leitplanken, die verhindern, dass das anständige Miteinander durch Trolle zerstört wird.

Das Internet ist ein Ort, welcher von Menschen gestaltet wird. Die meisten von diesen haben sowohl im realen wie auch im virtuellen Raum Anstand und vermitteln diesen auch. Und weil das so ist, kann die Antwort auf die Frage auch nur sein, dass es auf jeden Fall sehr viel Anstand im Netz gibt.

Dieser Artikel ist meine Antwort auf die Reflexionsfragen zum Online-MOOC “Anstand im Netz”, der durch die virtuelle Hochschule Bayern (vhb) angeboten wird.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Wir bieten Ihnen an, auf unseren Internetseiten Fragen, Antworten, Meinungen oder Bewertungen, nachfolgend nur „Beiträge genannt, zu veröffentlichen. Sofern Sie dieses Angebot in Anspruch nehmen, verarbeiten und veröffentlichen wir Ihren Beitrag, Datum und Uhrzeit der Einreichung sowie das von Ihnen ggf. genutzte Pseudonym.

Rechtsgrundlage hierbei ist Art. 6 Abs. 1 lit. a) DSGVO. Die Einwilligung können Sie gemäß Art. 7 Abs. 3 DSGVO jederzeit mit Wirkung für die Zukunft widerrufen. Hierzu müssen Sie uns lediglich über Ihren Widerruf in Kenntnis setzen.

Darüber hinaus verarbeiten wir auch Ihre IP- und E-Mail-Adresse. Die IP-Adresse wird verarbeitet, weil wir ein berechtigtes Interesse daran haben, weitere Schritte einzuleiten oder zu unterstützen, sofern Ihr Beitrag in Rechte Dritter eingreift und/oder er sonst wie rechtswidrig erfolgt.

Rechtsgrundlage ist in diesem Fall Art. 6 Abs. 1 lit. f) DSGVO. Unser berechtigtes Interesse liegt in der ggf. notwendigen Rechtsverteidigung.

Auszug aus unserer Datenschutzerklärung.