Ich bin heute ein wenig fasziniert von einer Diskussion, die auf Despora zum Artikel „Organspenden – Was wäre mein Körper ohne Gehirn?“ entstanden ist. Diese Diskussion fasziniert mich, weil sie aufzeigt, dass wir, obwohl wir theoretisch dieselbe Sprache sprechen, es praktisch dann doch nicht tun.
Es ist so spannend zu sehen, wie andere Menschen Sprache verwenden, wie sie eine ganz andere Deutung in die Sprache bringen, die ich so noch überhaupt nicht gesehen habe. Für den einen hat etwas eine positive Bedeutung, was für den anderen etwas Negatives vermittelt. Das bedeutet natürlich in Diskussionen, dass beide Gesprächspartner sich erst einmal auf eine gemeinsame Sprache einigen müssten, um Missverständnisse zu vermeiden. Und das empfinde ich tatsächlich als eine riesige Herausforderung.
Jetzt frage ich mich natürlich, wie viele Missverständnisse es dort draußen gibt, wie viele Diskussionen sich im Kreis drehen, nur weil die Deutung der Sprache komplett unterschiedlich ist? Und noch spannender: Wie viele Menschen haben im Grunde dieselben Ansichten, kommen aber nicht zusammen, weil sie die Sprache unterschiedlich deuten?