Ich muss ja ehrlich sein, ich habe schon ein wenig Angst, dass irgendwann all meine digitalen Daten weg sind. Ich sitze mindestens einmal in der Woche da und überlege mir, wie ich meine Datensicherung noch verbessern kann. Und mit sichern meine ich tatsächlich, dass ich die Datenträger auch hier bei mir habe und nicht irgendwo anders. Soll heißen, Daten, die in der Cloud liegen, – ja, ich nutze durchaus auch Clouddienste – fühlen sich für mich nicht sicher an. So ein Cloudanbieter kann ja irgendwann mal seine Tore schließen oder ich habe keinen Zugriff mehr, weil durch irgendwelche internationalen Konflikte das Internet nicht mehr funktioniert, bzw. nur noch regional verfügbar ist. Haltet mich für paranoid, aber die derzeitige Entwicklung, die Tendenzen nach rechts und zurück zu mehr Abschottung, verstärken diese Ängste nur noch.
Und wenn da irgendwann nichts mehr ist?
Aber meine Angst ist ja immer noch, dass irgendwann all meine Daten weg sind. Was ist dann? Wenn all die Texte die ich geschrieben habe, all die Bilder, die ich gemacht habe, weg sind? Was bleibt dann am Ende vom digitalen Leben übrig? Ich kann da irgendwie nicht loslassen, will mir gar nicht vorstellen, wie das ist. Und doch kann es jederzeit passieren!
Wie sieht das bei euch aus? Habt ihr auch solche Ängste? Oder habt ihr gar keine Probleme damit, eure digitalen Schätze loszulassen? Mich würde tatsächlich einmal interessieren, ob nur ich so verrückt bin, ob nur ich die Ängste habe, dass mein digitales Leben verloren geht?
Ich bin auch ehrlich. Mich nervt das ein wenig. Irgendwie wünsche ich mir manchmal, dass ich nicht so viel im Internet machen würde. Dann überlege ich mir, ob ich nicht all meine Texte einmal so aufarbeiten sollte, dass ich sie in einem Buch veröffentlichen kann. Dann wären die Dinge immer greifbar, immer erreichbar für mich. Obwohl so ein Buch ja auch verloren gehen kann, aber wenn ich so schaue, wie alt so einige Bücher sind, dann würde mich das wahrscheinlich schon ein wenig beruhigen.
Also die Angst habe ich nicht.
Von meinen Blogs gibt’s Backups. Von den Backups gibt’s Backups. Und wenn doch einmal alles weg sein sollte… es gibt Schlimmeres. Klar, Fotos als Erinnerungen… falls die weg wären, das wäre ein herber Verlust. Aber virtuell ist das eine, real ist das Wichtigere. Und wenn wir bei real sind, das wäre in der Tat ein Buch. Aber auch das muss ja nicht öffentlich zugänglich sein. Du kannst dies auch für dich ansammeln und drucken. Einbinden und vielleicht wird es irgendeinmal in 100 Jahren auf einem Dachboden gefunden und du machst jemanden damit glücklich. Das ist doch eine schöne Vorstellung. 🙂
Jedoch ist da wohl jeder anders gestrickt. Dem einen ist das Virtuelle wichtiger, dem anderen die Fotos unwichtig usw. Jedem das Seine.
Somit musst du für dich einen Weg finden, der für dich der Richtige ist. Und am Ende muss es sich eben gut anfühlen. Sei es dank eines Backups, eines Buches oder sonstigem.
Du bist da ja auch generell etwas lockerer. Einfach so – wie du es schon öfter getan hast – einen Blog abschalten, obwohl da schon soviel Arbeit drin steckt, könnte ich zum Beispiel nicht. Am meisten würden mir aber wohl tatsächlich meine Bilder fehlen.