Ab und an soll man einfach drauf losschreiben, den Gedanken freien Lauf lassen, auch wenn es erst einmal keine wirklichen Zusammenhänge gibt. Auch in meinem Blog hier habe ich solche Texte schon veröffentlicht, auch wenn ich nicht genau weiß, wie ich diese Texte gestartet habe. Dieser Text ist wieder so ein Text. Ich weiß, dass ich etwas schreiben möchte. Doch ich weiß nicht, was da aus mir heraus will. Was ich weiß, es geht um die Zukunft, nicht um die Vergangenheit und es geht um die Gesellschaft, in welcher wir Leben und in welcher wir in Zukunft leben werden.
Es lässt sich beobachten, dass immer mehr Arbeit, die früher durch Menschen ausgeführt wurde, heute von Maschinen ausgeführt wird. Diese Maschinen werden immer schlauer, sie können immer mehr Aufgaben übernehmen und verdrängen dadurch immer mehr Menschen aus ihrer Arbeit. Damit möchte ich nicht sagen, dass Fortschritt etwas Negatives ist, aber was ich sagen will, ist, dass die Gesellschaft sich diesem Fortschritt nicht schnell genug anpasst. Die Aussage, dass genügend Arbeit für alle da ist, ist schon längst überholt, sie stimmt einfach nicht mehr. Und so stimmt es auch nicht, dass jeder der arbeiten möchte, auch arbeiten kann. Sicherlich geben wir uns viel Mühe mit dem Erfinden neuer Jobs, besonders im Dienstleistungsbereich machen wir das gerne, aber wenn wir ehrlich sind, sind diese Dienstleistungen kein wirklicher Bedarf. Ein wirklicher Bedarf ist sauberes Wasser, Nahrung, eine Unterkunft und inzwischen auch Kleidung. Jeder andere Bedarf ist ausgedacht und künstlich hergestellt.
Lesen zum Beispiel, es gab eine Zeit vor vielen Hundert Jahren, da war Lesen etwas für eine Minderheit, dann kamen Bücher, Lesen wurde beliebt, irgendwann konnte jeder lesen und inzwischen ist das Lesen eines guten Buches zu einem Bedarf vieler Menschen geworden. Genauso ist es mit Fernsehen, mit dem Computer und mit dem Internet. Fortschritt eben, der vollkommen in Ordnung ist. Und weil all das erfunden wurde und weil noch viel mehr erfunden wurde, war immer genügend Arbeit für alle da. Und dann wurde die Rationalisierung erfunden. Und mit dieser Rationalisierung kam der Abschwung vom Aufschwung des Wohlstandes.
Nein, ich möchte natürlich nicht lügen, auch damals gab es Armut, es ging auch damals nicht allen Menschen gut, wahrscheinlich ging es sogar weniger Menschen gut, aber durch den Fortschritt sollte dies ja verändert werden, es sollte Wohlstand für alle geben, jedenfalls war das der Plan von einigen.
Okay, bis hierhin ist es alles schon schön verwirrend, aber ich kann noch viel mehr, ich kann noch viel mehr verwirren. Ihr solltet einen Kaffee trinken, denn meine Gedanken sind noch lange nicht zu Ende.
Auf jeden Fall fanden wir früher dann auf einmal alle den Kapitalismus klasse. Die Menschheit war sich sicher, dass es nur so Fortschritt geben könnte. Wettbewerb an den Märkten und durch diese Innovationen irgendwann auch Arbeit für alle, und dann auch irgendwann Wohlstand für alle. Ja, inzwischen befinden wir uns in der jungen BRD und doch in der Vergangenheit, nicht so, wie ich versprochen habe, in der Zukunft, aber da komme ich noch hin.
Es sollte also Arbeit für alle geben, was in den jungen Jahren der BRD auch tatsächlich der Fall war. Doch, wie oben schon erwähnt, hatte die Menschheit inzwischen schon die Rationalisierung erfunden und durch diese Rationalisierung wurden es mit der Zeit immer weniger Jobs, die auf dem Arbeitsmarkt vorhanden waren. Damit aber nicht plötzlich alle ohne Arbeit da stehen, erfand der Mensch neue Berufe, Berufe im Dienstleistungsbereich. Und dann waren wir irgendwann im Heute. Es wurden viele Arbeitsplätze wegrationalisiert und inzwischen gibt es viele Menschen, für die es einfach keine „Verwendung“ in unserer Gesellschaft mehr gibt. Zurzeit kann man dies noch durch die sozialen Sicherungssysteme auffangen, aber wie sieht das in Zukunft aus? Die Rationalisierung wird weiter gehen, durch immer neue Innovationen werden immer mehr Berufe im produzierenden Gewerbe wegfallen, immer mehr Jobs verloren gehen. Diese Arbeit wird von Computern und Robotern übernommen werden, und somit den Menschen weggenommen werden.
Es wird also irgendwann der Normalzustand sein, dass Menschen keine Arbeit haben, mit welcher sie ihren Lebensunterhalt verdienen können. Das kann in 50 Jahren soweit sein, es kann aber auch noch länger dauern. Fakt ist allerdings, dass wir irgendwann über ein neues Gesellschaftssystem nachdenken müssen. Es wird ein Gesellschaftssystem sein, in welchem die Arbeit nicht mehr an erster Stelle steht. Es wird zwar immer Arbeit geben, aber nicht in der Form, wie wir sie heute haben. Wir werden auch in Zukunft noch essen müssen, wir werden in Zukunft noch Kleidung brauchen und ein Dach über dem Kopf haben, aber es wird nicht mehr so sein, wie es heute abläuft. Das Leben wird nicht mehr über das Arbeiten definiert werden, sondern über andere Dinge. Nein, ich habe keine Ahnung was diese anderen Dinge sein werden, aber es wird sie geben müssen. Es wird kein unendliches Wachstum geben und der Staat wird nicht unendlich viele Schulden machen können. Und noch viel wichtiger, es kann nicht unendlich viel Geld geben, sodass der Kreislauf, wie er heute funktioniert, auch nicht unendlich lang funktionieren kann. Unser System wird irgendwann zusammenbrechen und was kommt dann?