Ich habe es wieder getan, ich habe mir wieder einen Lyrik-Wettbewerb angesehen. Diesmal ging es aber nicht nur um Lyrik, sondern auch um Prosa. Um genauer zu sein, Lyriker traten gegen Prosaisten an. Doch bevor es dazu kam, stand erst einmal die Frage an, zu welcher Veranstaltung ich denn überhaupt gehe, denn ich hatte Facebook-Einladungen für zwei Veranstaltungen. Den Ausschlag gab dann die Unterhaltung auf Facebook, die ihr auf dem Bild sehen könnt.
Pünktlich um 20 Uhr ging ich dann los, damit ich auch wirklich um 21 Uhr im Kaffee Burger bin. Und obwohl es gar nicht so weit weg ist, wurde es am Ende doch wieder ziemlich eng, denn ich musste das Kaffee Burger erst einmal suchen. Zum Glück hatte ich mein Smartphone mit, sodass ich einmal kurz GPS aktivierte, um mich dann von meinem Smartphone zum Kaffee Burger navigieren zu lassen. Um kurz nach neun ging es dann los mit der Veranstaltung, wobei die Regeln wieder dieselben waren, wie schon bei der letzten Veranstaltung – kein Wunder, denn auch die Veranstalter waren dieselben.
Kind gegen Licht
Insgesamt gab es vier Vorrunden. In der ersten Runde traf ein Prosatext, in dem es um ein Kind ging und welches von einer Mutter vorgetragen wurde, auf einen Lyriktext, in welchem es um Licht ging. Natürlich hatte das Licht keine Chance gegen das Kind, denn Mütter haben immer einen Bonus, wenn es um ihr Kind geht. Mir persönlich gefiel das Gedicht besser, aber das ist halt von Person zu Person unterschiedlich.
Ein zugemauerter Tunnel gegen die Wahrheit
Im zweiten Duell sollten es dann zwei Gedichte gegen einen Prosatext schaffen. Im ersten Gedicht ging es ebenfalls ums Licht, welches man aber nicht sieht, da der Ausgang des Tunnels zugemauert wurde. Damit, und mit einem zweiten Gedicht, wollte der Lyriker einen Prosatext über die Wahrheit, die sich kaum jemand traut auszusprechen, aus dem Wettbewerb werfen. Doch diesmal war der Prosatext einfach der bessere und auch die Art und Weise des Vortragens war einfach nur genial.Wer diesen Text gehört hat, der wusste, dass es vielleicht ab und an doch besser ist, nicht die Wahrheit zu sagen. Auch dann nicht, wenn einem die neue Bekanntschaft in einer Bar nicht wirklich gut gefällt.
Der lebende Abwaschberg gegen einen neu zu schaffenden Mann
Im dritten Duell ging es dann um einen Abwaschberg, der sich in einem Prosatext schon soweit entwickelt hat, dass sich innerhalb dieses Berges schon Leben gebildet hat. Intelligentes Leben, denn es konnte in seiner Freizeit Abhandlungen über das Gesellschaftssystem in dieser Abwaschberg-Gesellschaft schreiben. Nach dem Hören des Textes war ich froh, dass ich einen Geschirrspüler habe, denn ich möchte keinen Mitbewohner haben, den ich nicht kenne. Den zweiten Text, natürlich wieder ein Gedicht, kannte ich schon von der letzten Veranstaltung. Es ging darum, sich einen Mann zu gestalten. Ebenfalls ein interessanter Text, allerdings hatte er keine Chance gegen das Ungeheuer aus dem Abwaschberg. Und so blieb nur noch die vierte Vorrunde, um einen Lyriker ins Finale zu wählen.
Lustiger Text gegen lustige Lyrik
Auch im letzten Duell war sowohl der Lyriker wie auch der Prosaist super, so wie es auch in allen Runden davor war. Diesmal konnte sich der Lyriker aber doch durchsetzen, was bei diesen Kurzgedichten kein Wunder war, denn sie waren einfach nur Klasse. So konnte sich wenigstens ein Lyriker durchsetzen und ins Finale einziehen.
Klarer 4:1-Sieg für die Prosa
Im Finale hatte dann die Lyrik allerdings keine Chance, obwohl einige der Prosaisten auf Lyrik umstiegen. Doch gegen den Text, in dem es darum ging, wie man von einem Freund etwas hört, der eben dieses Gerücht von jemandem gehört hat, der es von jemandem gehört hat, der es von jemandem gehört hat, der es von jemandem gehört hat, der es von jemandem gehört hat…. und so weiter 😉 . Zum Glück hat er seine Drohung aus dem Text nicht wahr gemacht, und sich vor dem Publikum ausgezogen. Ein verdienter Sieger, aber auch alle anderen hätten durchaus gewinnen können.
Insgesamt fand ich den Abend wieder sehr gelungen. Die Moderatoren führten souverän durch den Abend, die Beiträge waren alle wirklich gut, auch die, die es nicht ins Finale geschafft haben. Das Ganze mach Lust auf sehr viel mehr solcher Abende. Das ist auch gar kein Problem, denn auch diese Veranstaltung findet regelmäßig statt.