Ich gebe es zu, ich habe immer noch nicht verstanden was eigentlich gegen Google-Streetview spricht. Was genau passiert denn mit meinem Haus, wenn die Fassade im Internet zu sehen ist? Welche Nachteile entstehen mir, wenn man sieht das meine Fensterrahmen nicht weiß, sondern rot sind? Was kann man mit einer Häuserwand denn anstellen, wenn man sie im Internet sieht? Und noch wichtiger, was sagt diese Häuserwand über die Bewohner aus?

Ehrlich? Ich finde Wände sagen gar nichts. Ein schönes Haus verrät noch lange nicht ob sich in diesem auch Wertsachen befinden. Eine Hauswand sagt auch nicht, ob diese Objekt zum einbrechen geeignet ist, oder nicht. Eine Hauswand verrät gar nichts, sie gibt aber einen Hinweiß für die, die sich versuchen zu orientieren. Die eventuell zu einen Arzt müssen, der in einer Straße seine Praxis hat, die dem Patienten nicht bekannt ist und der sich deswegen im Internet schon einmal ein paar Orientierungspunkte sucht. Oder man schaut sich ein Restaurant einfach schon mal von außen an, ob es einem zusagt oder nicht. Auch eine virtuelle Reise durch eine Stadt, in welche man demnächst vielleicht mal reist, ist möglich. Aber ansonsten würde mich nichts einfallen wozu man Google-Streetview verwenden könnte, was einen schädlichen Einfluss auf die Bewohner des Hauses hat.

Nehmen wir doch mal die oft benutzten Einbrecher, die es ja durch Google-Streetview ja soviel leichter haben sollen. Meint ihr wirklich die verlassen sich auf ein paar Fotos im Internet? Bestimmt nicht, die schauen sich das ganze vor Ort an, machen eigene Fotos, Fotos von Dingen die sie mehr interessieren als eine klein niedliche Hauswand. Die schauen sich die Einbruchssicherungen vor Ort an, überprüfen welche Alarmanlagen benutzt werden und werten dann aus, ob sich ein Einbruch lohnt oder nicht.

Schlimm wäre es, wenn an jedem Fenster der Name des Besitzers, bzw. des Mieters stehen würde, der dahinter Wohnt. Schlimm wäre es, wenn ich mir das Inventar der Wohnungen anschauen könnte. Eine Häuserwand gehört aber nicht zu dem, was schädlich und schlimm ist . Und wenn wir ehrlich sind, dann wissen wir das auch selbst. Ansonsten würden wir jedem Passanten verbieten müssen das Haus anzuschauen, indem wir leben. Eigentlich müssten wir unsere Wände in real Verpixeln, damit sie auch ja keiner zieht.

Google-Streetview hatte doch aber nur ein Ziel, von anderen Problemen abzulenken. Probleme, welche die Regierung nicht in den Griff bekommt, die man aber aus den Medien heraus haben wollte. Und für die Medien selbst war das Thema auch nur so interessant, weil man damit das Sommerloch füllen konnte.

3 Gedanken zu „Die Sache mit den Hausfassaden

  1. Es könnte am Ende noch so kommen, das sich die Einbrecher gerade für die Häuser interessieren die in Street View unkenntlich gemacht wurden, eben mit der Vermutung das da was zu holen ist, weil die ja was zu verbergen hätten.

  2. Danke! Sehr, sehr guter Beitrag.

    Die ganze Street-View Dabatte wird in keinem (!) anderen Land der Welt so geführt, wie in Deutschland. Schuld daran sind Aigner und de Maiziere, die sich mit solch einem Thema profilieren und von anderen (wichtigen!) Themen ablenken wollen.

  3. Im Prinzip bin ich der selben Meinung, allerdings ein paar Einwände verstehe ich schon…. also wir haben zum Beispiel eine extra große Hecke vorm Haus und vorm Garten, damit man nicht wenn man draußen vorbei geht oder fährt sieht wie meine Kinder vielleicht nackt im Pool spielen oder ich im Bikini im Garten liege: Das ganze nennt sich Privatsphäre, die ich auch in meinem Garten haben möchte und nicht nur im Haus. Die Google-Street-View-Kamera ist allerdings so hoch angebracht, dass sie über die Hecke hinwegschauen würde.
    Zur falschen Zeit am falschen Ort würde sie dann im schlimmsten Fall verpixelte Kinder nackt im Garten zeigen, der nächste Pädophile weiß nun was sich hinter dieser Hecker verbirgt… und und und…
    Aus der Sicht muss man es halt auch mal betrachten.

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