Abschied von Eric

Es ist jetzt zwei Wochen her! Zwei Wochen, in denen ich mich mit Arbeit ablenke, um mir nicht andauernd dieselben Fragen zu stellen. Mein Körper merkt das natürlich, mir ist das bewusst. Mir ist bewusst, dass meine Rückenschmerzen ein Signal sind, aber ich muss noch durchhalten, ich muss mich noch bis Dienstag ablenken.

Am Mittwoch heißt es dann Abschied nehmen. Abschied von einem Menschen, der 21 Jahre lang Teil meines Lebens war. Nicht durchgehend, ist klar, aber er war mein Neffe. Nein, er ist mein Neffe, tief im Herzen wird er weiterleben, wird er bei uns bleiben, auch wenn ich … Weiterlesen “Zwei Wochen sind es jetzt schon …”

The Big Blue

Aktuell ist es ja so: Um zu verdrängen was passiert ist, will mein Gehirn irgendwelche Verschwörungstheorien erfinden. Es fragt mich – obwohl mein Gehirn und Ich ja eins sind – ob das wirklich freiwillig war, oder ob da nicht jemand Druck ausgeübt hat, damit mein Neffe diesen Weg geht. Ich weiß, dass ist total blöd, aber es ist halt so: Wenn ich wüsste, dass das nicht freiwillig war, würden die Fragen verschwinden und ich hätte eine Person, die ich Hassen könnte. Es wäre einfacher, auch wenn die Trauer natürlich dieselbe wäre.

Es ist leider nicht so, auch wenn mein Verstand … Weiterlesen “Aktuell ist es ja so …”

The Big Blue

Meine Welt ist kaputt! Plötzlich! Ohne Vorwarnung! Zersprungen in tausend Teile. Neunhundertneunundneunzig dieser Teile werde ich wieder zusammensetzen können, doch ein Teil wird für immer fehlen. Dieses Teil werde ich nur mit Erinnerungen füllen können, mit schönen Erinnerungen. Sie werden nicht ausreichen, um die Leere zu füllen, die das fehlende Stück hinterlässt, aber sie werden die restlichen Teile zusammen halten.

Die Welt ist kaputt, weil plötzlich jemand fehlt, der nicht fehlen darf. Der jetzt noch nicht fehlen darf! Einfach weg, für immer.

Scherben auf fegen, Scherben zusammen kleben, fein säuberlich, damit die Bruchkanten nicht all zu deutlich zu sehen sind. … Weiterlesen “Meine Welt ist kaputt …”

The Big Blue

Der Tag nach dem Anruf ist der Tag, an dem die bohrenden Fragen kommen. Hättest du es merken können? Hättest du es verhindern können? Hättest du es bemerken müssen?

Ich bin mir sicher, dass sich diese Fragen alle Angehörigen stellen. Fragen, auf die es keine Antworten gibt, auf die es nie Antworten geben wird. Der Mensch, der sie beantworten könnte, lebt nicht mehr. Er kann nicht mehr sagen, warum er diesen Weg gewählt hat. Er kann nicht mehr sagen, wie wir ihm hätten helfen können.

Sicher ist, dass der Entschluss nicht von jetzt auf gleich kam. Sicher ist auch, dass … Weiterlesen “Der Tag danach …”

Wenn ein Mensch sich entscheidet seinem Leben freiwillig ein Ende zu setzen, muss es schlimm in ihm ausgesehen haben. Nein, das ist nicht Feige, es gibt keine Vorwürfe, die irgendwer diesem Menschen machen kann. Es ist auch keine Wut vorhanden, es ist einfach nur Trauer.

Ich habe gehofft, niemals einen solchen Text schreiben zu müssen. Jetzt muss ich es, einfach um irgendwas zu tun. Ich muss es, weil die Gedanken, die mir seid dem Anruf durch den Kopf gehen, raus müssen. Ein Anruf, der das eigene Leben für immer verändert, es wird nie wieder so sein, wie es vor dem … Weiterlesen “Mach’s gut Eric …”

Wenn ich mir so überlege, wie wenig uns die Kinder von armen Menschen wert sind. Ein wenig was über 260,- Euro, damit müssen sie einen ganzen Monat lang versorgt werden. Essen, Trinken, Kleidung, alles muss davon gezahlt werden. Natürlich klappt das, weil es Kleidung aus zweiter Hand gibt und weil ungesundes Essen eben günstig ist, aber so wird schon früh der Grundstein gelegt für die Ausgrenzung der Kinder. Wer keine vernünftige Markenkleidung trägt, wer nicht die finanzielle Möglichkeit hat, am sozialen Leben teilzunehmen, wird von den anderen in der Gruppe nicht akzeptiert. Eine Mitgliedschaft in Vereinen? Für Kinder und Jugendliche … Weiterlesen “Arme Kinder in unserer Gesellschaft …”

Jennifer Rostock - Wir sind alle nicht von hier (Live 2018)

Das Lied könnt ihr auch kaufen, zum Beispiel hier bei Amazon (Amzon-Partnerlink):

Weiterlesen “„Wir sind alle nicht von hier“ – Jennifer Rostock”

„Entschuldigen Sie, natürlich finde ich es scheiße das Menschen sich Wohnraum nicht mehr leisten können, aber daran bin doch ich nicht Schuld und nein, es gibt natürlich auch kein Recht darauf, dass sich die Stadt nicht verändert. Schuld ist doch nur der Vermieter und nicht ich, obwohl ich es bin, der die hohen Mieten zahlt und ich auch bereit bin, diese hohen Mieten zu zahlen. Und warum sollte ich den Vermieter an sein soziales Gewissen erinnern? Dafür ist doch die Politik da! Und alle, die dies eben doch tun, tun dies nur aus Eigennutz …“

Nein, das ist natürlich nicht … Weiterlesen “Gentrifizierung: Wenn Journalisten den Protest nicht verstehen …”

Foto von einem Telefon

Donnerstag, kurz nach fünf, noch viel zu früh, um sich mit irgendjemanden zu streiten. Es ist der dritte Tag, an dem ich meinem Auftraggeber erklären muss, dass der Verein immer noch nicht telefonisch erreichbar ist und das auch die Internetleitung noch nicht steht. Dabei hängt das eine vom anderen ab, denn der Telefonanschluss sollte am Dienstag auf Voice over IP umgestellt werden, der nächste heiße Scheiß, so scheint es jedenfalls, wenn du dem Gerede der Telekommunikationsunternehmen glaubst. Allerdings scheint das Umschalten auf diese Technologie gar nicht so einfach zu sein, und so ist der Verein jetzt schon seit Dienstag nicht … Weiterlesen “Morgens, kurz nach fünf Uhr in Deutschland”

Friedliche Idylle

Es gibt ja so Bücher, die benutzen bestimmte Aussagen und Sprüche, um den Leser zu provozieren. Es gibt aber auch Bücher, die benutzen diese Aussagen und Sprüche viel zu oft, sie wollen wahrscheinlich auch provozieren, aber durch die Häufigkeit der Wiederholung, wird es dann einfach nur noch nervig. Auf „Das Schweigen der Männer“ trifft der zweite Fall zu – jedenfalls bei mir, obwohl ich gerade einmal die Hälfte des Buches gelesen habe.

Dasa Szekely, die Autorin des Buches, möchte den männlichen Leser anscheinend bei der Ehre packen, nein, eigentlich bei den Eiern, denn die werden auf den ersten hundert Seiten … Weiterlesen “Wenn Provokation nervt – Kritische Gedanken zu „Das Schweigen der Männer“”