Ich bin mir ja irgendwie nicht so sicher, was ich von diesem Video halten soll. Da steht ein Dialyse-Patient auf dem Bahnhof und wartet auf ein Organ, auf eine Niere, um genauer zu sein. Das Ganze soll uns aufrütteln und dazu beitragen, dass mehr Menschen einen Organspendeausweis bei sich tragen.

Ich persönlich habe einen Organspendeausweis dabei, aber dieser gilt natürlich nur, wenn ich selbst durch irgendeinen Unfall sterben sollte. Er hilft also der Person, die dort auf dem Bahnsteig wartet, erst einmal nicht, und wenn ich ehrlich bin, würde ich auch zu Lebzeiten keines meiner Organe spenden, auch wenn sie doppelt vorhanden sind. Wer weiß denn, ob das verbleibende Organ das restliche Leben durchhält? Also würde diesem Mann nur geholfen werden, wenn die passende Spenderperson stirbt – was doch nun wirklich keiner will, oder?
Die Werbung macht uns also ein schlechtes Gewissen und möchte, dass wir uns mit unseren eigenen Tod beschäftigen. Nichts anderes ist es, wenn man jetzt einen Organspendeausweis ausfüllt. Dass einige das nicht können oder wollen, sollte jedem klar sein und man sollte es am ende auch respektieren. Natürlich bin auch ich dafür, dass so viele Menschen wie möglich einen Organspendeausweis bei sich tragen, aber vielleicht sollte man hier auf die positiven Effekte eingehen und nicht immer versuchen, den Menschen ein schlechtes Gewissen zu machen, die keinen Organspendeausweis bei sich tragen.

6 Gedanken zu „Kein Organspendeausweis = schlechtes Gewissen?

  1. Hi Sven
    Tja ja… Organspende ist ein heikles Thema.
    Auch ich würde lebend nicht spenden, da man ja wirklich nie weiß, was man selbst einmal brauchen sollte. Es sei denn es wäre für den eigenen Partner oder die Kinder. Aber ansonsten muss halt jeder bis zu seinem Tode warten, und das wünscht man eben auch keinem.
    Es war, ist und bleibt ein Thema für sich! 🙂
    Beste Grüße, Alex

  2. Ich gebe zu: Habe keinen und habe mich bisher auch noch nicht wirklich damit auseinandergesetzt – spannend finde ich ja, das Facebook da jetzt mit den „Lebensereignisse“ oder wie die Dinger heissen aktiv geworden ist heute.

  3. Ja, genau. Sehr spannend, wenn die Organmafia bald ein komplettes Archiv zur Verfügung gestellt bekommt! 😀
    Organspende fällt für mich unter den medizinischen/gesundheitlichen Bereich. Und da sogar der Hausarzt der Schweigepflicht unterliegt, finde ich für meinen Teil, dass solche Daten nichts im Internet und noch weniger bei Facebook zu suchen haben.

  4. Naja, wenn du dort veröffentlichst, dass du bereit bist, Organe zu spenden, ist das noch keine Einladung für die „Organmafia“. Es fehlen ja dann immer noch die wichtigen Daten – also die Blutgruppe zum Beispiel, der Rhesusfaktor und die ganzen anderen Dinge, die man wissen muss, damit man feststellen kann, ob jemand als Organspender geeignet ist. Es muss aber jeder selbst entscheiden und ob Facebook so eine Erleichterung ist, ist die zweite Frage. Denn beim Organspenden muss es ja meist schnell gehen, und da weiß ich nicht, ob ich erst ein Facebook-Profil suchen möchte, anstatt einer kleinen Karte, die man in seiner Geldbörse immer mit sich rumträgt.

  5. Das mit der Organmafia war auch überzogen. Nur denke ich, dass man bei Facebook aufpassen sollte, was man einstellt. Vor allem da sie keinen Hehl draus machen, dass sie Daten an Dritte weiterleiten und sogar beim Löschen des Profils etliche Daten und Fotos dennoch auf ihren Servern bleiben. Aber da sind wir nun wieder beim Thema Facebook und daher lassen wir das lieber mal.
    Organspende, Blutspende und Co ist da meilenweit wichtiger! 🙂

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