Ich lese ja schon lange den Blog „Medienelite“ von Nadine. Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie oft ich mich schon über Artikel aufgeregt habe, die sie dort veröffentlicht hat. Mehrmals wollte ich ihren Blog aus meinem Reader schmeißen, noch viel öfter wollte ich selbst einen Artikel schreiben, der meine Meinung zu ihrer Meinung wiedergibt. Bisher habe ich es mir aber immer wieder verkniffen, sie ist weder aus meinem Feedreader geflogen, noch habe ich hier einen ihrer Artikel Kommentiert. Doch heute, zum Weltfrauentag, möchte ich doch einmal meine Meinung zu den Themen loswerden. Anstoß nehme ich einfach mal an dem Artikel, den sie heute veröffentlicht hat.

Ich finde es immer ungerecht, wenn Nadine in ihrem Blog alle Männer in einen Topf wirft. Ich finde es ungerecht, wenn sie denkt, dass hinter jedem Wort was gesprochen wird, eine Unterdrückung der Frau steht. In vielen Fällen ist sich der Mann gar nicht bewusst, dass er, wenn er einen bestimmten Begriff benutzt, die Frau verletzt. Im Gegenteil, für viele ist es eben selbstverständlich, dass sie Frauen und Männer meinen, wenn sie zum Beispiel vom „Bäcker“ reden.
Aber es ist ja nicht nur der Aspekt der Sprache, es geht ja auch um die Rollenverteilung zwischen Mann und Frau. Dabei übersieht sie aber, dass sie selbst in diesen „Rollen“ denkt. Es ist nämlich immer der Mann, von dem die Gewalt in der Ehe ausgeht, es ist der Mann, der die Frau ausbeutet, der die Frauen unterdrückt und der den Frauen seine Wahrheit, als die einzig Richtige aufdrängen möchte. Dass es aber eben auch Frauen gibt, die genau dasselbe mit Männern machen, das erwähnt sie nicht.

Frauenrechte sind wichtig, es ist wichtig, dass es endlich eine wirkliche Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau gibt. Jede Frau sollte für dieselbe Arbeit denselben Lohn bekommen, wie ein Mann. Jede Frau sollte, bei gleicher Qualifikation, dieselbe Aufstiegschance haben, wie ein Mann. Kurz gesagt, die klassischen Geschlechterrollen sollten endlich ein Teil der Geschichte sein und aus der Gegenwart verschwinden. Aber liebe Frauen, das wird schwierig, solange es noch Frauen gibt, die ihre Kinder eben genau in diesen Geschlechterrollen erziehen. Ein Baum, der krumm gewachsen ist, wird nicht mehr gerade werden. Ein Kind, welches mit diesen „Geschlechterrollen“ aufwächst, wird es für richtig halten, wenn es nicht rechtzeitig erkennt, dass es ein falsches Bild ist.
Es fängt also bei der Erziehung an und die hat sich in den letzten Jahrzehnten doch stark verändert. Das Problem ist nur, dass derzeit dieser Nachwuchs eben noch keine Spitzenpositionen in der Politik hat, dass dieser Nachwuchs in Unternehmen noch nicht über die Besetzung der Führungspositionen entscheidet. Noch sind die krummen Bäume am Steuer, aber auch diese, werden irgendwann verschwinden. Und dann? Dann wird es eine Selbstverständlichkeit sein das Frauen dasselbe Verdienen, dann wird man auch nicht mehr von Frauenrechten reden, weil jeder dieselben Rechte hat und dann wird sich das, was in den letzten Jahrzehnten angestoßen wurde, auch auszahlen.

Das gilt auch für die Sprache. Ich bin mit genau dieser Sprache aufgewachsen, deswegen ist sie für mich auch richtig. Wenn Frauen sich aber durch Sprache diskriminiert fühlen, dann müssen sie anfangen, diese Sprache zu verändern. Dann muss es Zeitungen geben, die genau die Sprache vermitteln, welche die Frauen gerne haben würden. Dann muss es Bücher geben, die diese Sprache vermitteln, Blogs und vieles mehr, was ich hier nicht alles aufzählen möchte. Immer nur mit dem Finger drauf zeigen, und es selbst nicht besser zu machen, weil es sich derzeit noch falsch anhört, oder sogar falsch ist, bringt einfach nichts.

Ich weiß, es wird noch viel Zeit kosten, aber die Zeit wird sich lohnen. Denn wenn sich etwas „richtig“ anfühlt, ist es besser, als wenn es vom Gesetz her für „richtig“ erklärt wurde. Ich wünsche allen Frauen einen schönen Frauentag, hoffe, dass jede von euch noch erleben darf, was wirkliche Gleichberechtigung ist und das es irgendwann dieses typische Frauen- und Männerbild nicht mehr gibt. Die Sprache wird noch etwas länger brauchen, doch das sollten die Frauen (ich wollte „man“ schreiben) nicht zu ernst sehen. Die Sprache ist eben über Jahrhunderte entstanden, und lässt sich jetzt nicht in 30 Jahren ändern. Da werden noch einige Jahrhunderte ins Land ziehen, aber jede Frau kann damit anfangen, dies zu ändern, damit es vielleicht ein wenig schneller geht.

5 Gedanken zu „Gedanken zum „Frauentag“

  1. Hi,

    ich habe echt keine ahnung was du da für eine seite in deinem reader hast, vielleicht bemühe ich mich gleich und schau da mal vorbei. .. vielleicht….

    aber bitte.. was soll denn dieses immernoch verquere frauenbild??????

    ich bin eine frau, ich habe einen sohn, ich bin eine teilzeitarbeitende, sich um den haushaltkümmernde, nebenher lernende, selbstbewußte frau. nein, ich bekomme nicht den gleichen job wie ein mann in meiner position…. ganz ehrlich.. na und?????????

    hey, ich gebe dir recht wenn du sagst, wir erziehen unsere kinder immernoch zu diesem frauen und männerbild. keine frage, dem ist so. aber dann ist es doch unsere schuld, oder die der medien?????
    hm, mal überlegen, wenn sich auf der bildzeitung halbnackerte mädels ablichten und veröffentlichen lassen, sind dann die männer oder medien schuld? *gg*

    sorry ihr frauen da draußen, WIR bestimmen unser bild.. ganz einfach!

    ich persönlich ziehe meinen sohn dazu heran, seinen teller weg zuräumen, seine wäsche dahin zu werfen wo sie hingehört.. mir zu helfen und er findets toll.
    der kleine kerl wird am sonnstag sechs jahre alt und weiß was ironie und sarkasmus bedeutet.
    und wenn er, so wei am sonnstag folgenden satz sagt:

    „mama, wieso soll ich meine wäsche weg räumen, das kannst du doch machen, mädchens sind doch die dienstmädchen“ (lachen musste ich mir verkneifen),
    dann weiß ich… es ist spaß.

    in diesem sinne.. heute ist frauentag 🙂

    ob gleich einer hinter mir aufräumt und mir einen topjob anbietet? *gg*

    danke für den beitrag und … lies die andere seite nicht mehr.

    grüße maxi

  2. Bei uns haben Sie am Eingang Rosen an alle Frauen verteilt…Im Sinne der Gleichberechtigung wär ich ja dann dafür ein Bier an alle Männer am Vatertag zu verteilen 😉

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