BIG25 Berlin
BIG25 Berlin

Und dann kam der Tunnel auf mich zu, die 24 Kilometer, die bereits hinter mir lagen, waren vergessen. Gänsehaut am ganzen Körper, kälte, wärme ein unterdrücktes Lachen und viel Freude. Der Tunnel lag dunkel vor mir, noch knapp 700 Meter waren es, bis zur Ziellinie – jetzt nur nicht schlappmachen. Dann in den Tunnel hinein, Trommler in der Ecke, Scheinwerfer, die einem den Weg weißen und dann Licht und das große Stadion, in welchem das Ziel liegt. Einlauf, knapp 300 Meter noch bis zum Ziel, eine dreiviertel Stadionrunde noch und dann ist es vorbei, die 25 Kilometer sind Geschichte, das Ziel ist und zwar 2 Stunden, 30 Minuten und 34 Sekunden nach dem Start.

Es ist Sonntag kurz nach 8 Uhr am Morgen. Ich schließe die Tür meiner Wohnungstür und begebe mich zur S-Bahn. Knapp eine Stunde später komme ich am Olympiastadion an und mit mir eine ganze Menge anderer Läufer, die am BIG25 teilnehmen. Für mich ist es der zweite Start bei diesem Lauf. Vor einem Jahr stand ich schon mal hier, habe schon einmal meinen Kleiderbeutel abgegeben und mich in meinen Startblock gestellt und bin pünktlich um 10 Uhr auf die Strecke gegangen. Im letzten Jahr musste ich aber nach knapp 10 Kilometern aufgeben, da ich die Wochen vor dem Wettkampf krank gewesen bin.

Dieses Jahr lief die Vorbereitung optimal. Kein Trainingsausfall wegen Krankheit, keine Verletzung und auch sonst keine Ausreden. Kurz vor dem Start meldet sich dann doch noch mal kurz mein Knie, aber nur kurz, das letzte Mal an diesem Tag und dann ging es los, pünktlich um 10 Uhr ging es auf die Strecke. Die Temperaturen waren in Ordnung, weit unter denen, die in der Woche zuvor aufgetreten sind – noch ein Faktor, der mich im letzten Jahr verzweifeln lassen hat.

Ganz langsam ging ich die ersten Kilometer an und dennoch überholte ich andauernd irgendwelche Läufer, die den Lauf wohl noch langsamer angingen als ich. Nach 3 Kilometern, für die ich knapp 19 Minuten gebraucht habe, steigerte ich dann das Tempo, es lief super, keine Schmerzen, keine Erschöpfung und so lief und lief ich. Kurz vor dem Brandenburger Tor überholte ich den Tempomacher für eine Zeit von 2 Stunden und 30 Minuten. Kurz überlegte ich, ob ich zu schnell bin, doch schnell ließ ich diesen Gedanken wieder fallen, denn ich fühlte mich super. Und so lief ich weiter, vorbei an der 10-Kilometermarke, auch vorbei an der 15-Kilometermarke. Das Ziel kam immer näher und meine Beine fühlten sich immer noch super an, immer noch überholte ich Läufer, die vor mir liefen und ich hielt auch weiterhin mein Tempo. Natürlich überholten mich inzwischen auch Läufer, aber das war mir egal, nur nicht überdrehen jetzt, nicht zu schnell Laufen, noch waren 10 Kilometer vor mir. Dann die 20-Kilometermarke, vorbei und auch vorbei am Versorgungspunkt, wie an den anderen davor auch schon.
Dann der erste Höhepunkt, die Halbmarathon-Wertung. Hier lief ich nach 2 Stunden und 6 Minuten durch. Nicht meine schnellste Wertung bei einem Halbmarathon, aber ich hatte ja auch noch knapp 4 Kilometer vor mir. Vor mir ein kleiner Hügel, der würde noch einmal Zeit kosten, aber kein Problem, hatte ich eh nur mit einer Zielzeit von 3 Stunden gerechnet. Natürlich war mir hier schon klar, dass ich keine 50 Minuten mehr brauchen würde, maximal noch 30, wenn die Kräfte jetzt nachlassen würden.
Dann ging es wieder auf den Olympischen Platz vor dem Olympiastadion zu. Das Ziel kam wieder in Sichtweise und doch waren es noch über 2 Kilometer bis zum Zieleinlauf. Langsam merkte ich auch die Beine, aber jetzt war beißen angesagt. 2 Kilometer vor dem Schluss macht man nicht mehr schlapp, da Läuft man bis zum bitteren Ende.
Weiter ging es um das Olympiastadion herum. Der Weg führte zum Personaleingang und vom Personaleingang dann zum Tunnel. Dieser führte wiederum ins Stadion und dort war ja das Ziel.

Die Rechnung aus dem Vorjahr war damit beglichen, die 25 Kilometer bewältigt und die Finisher-Medaille hing um meinem Hals.

6 Gedanken zu „Mein BIG25 im Jahr 2012

  1. Kurz und knapp: Gratulation und Hut ab!
    Kannst stolz auf dich sein. Ich hätte die 25 momentan wohl eher nicht gemeistert.
    10km gehen immer – sage ich, aber 25… Respekt!

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