Ich überlege die ganze Zeit, wie ich euch erklären kann, was Glück für mich ist. Wie ich euch vermitteln kann, wie dieses Gefühl bei mir ausgelöst wird, wie ich zeigen kann, was mich wirklich glücklich macht. Ich hoffe, ich habe ein paar Wanderer unter meinen Leser*innen, die das Gefühl, welches ich beschreiben möchte, kennen. Die es verstehen, weil es für sie genauso Glück bedeutet, wie es für mich eben jenes Glück bedeutet.
Meine Beschreibung fängt früh an einem beliebigen Tag im Frühjahr, Sommer oder Herbst an. Die Sonne beginnt gerade ihren Weg über unseren Himmel, draußen ist die Luft noch ein wenig feucht von der Nacht, es liegt auch noch ein wenig Dunst in der Luft. Ich schnüre meine Schuhe zu, mein Rucksack ist für die Wanderung bereits gepackt, gleich geht es los. Erst einmal zum Bahnhof, auf dem Weg dorthin das erste Glücksgefühl durch diesen wunderbaren Morgen, der noch so frisch und unschuldig ist, der die Vorfreude steigen lässt. Vom Bahnhof dann zum Wandergebiet am Rande der Stadt, vielleicht auch schon außerhalb, jedenfalls dorthin, wo es Natur gibt, Wald, Waldboden, Wiesen und vor allem wenige Häuser, noch besser sind natürlich auch wenige Menschen. Vorher weiß mensch das ja nie so wirklich, aber wenn die Wanderung dann anfängt und es wirklich wenige Menschen gibt, kilometerweit einem kein anderer Wanderer begegnet, dann ist es das zweite Glücksgefühl. Immer weiter dem Weg folgen, nicht wissen, was hinter der nächsten Biegung kommt und dann plötzlich vor einer wunderschönen und bunten Wildwiese stehen, schon wieder dieses Glücksgefühl. Und dann plötzlich der Anstieg, anstrengend, die Haut wird nass, das Herz pocht, immer schneller, der Puls geht hoch. Dann ist der Aufstieg geschafft und gibt den Blick frei auf eine wunderschöne Naturlandschaft, das pure Glück, das Gehirn schüttet Unmengen an Glückshormonen aus, die Tränen kommen einen in die Augen. Das ist Glück, das bedeutet Glück für mich!
Leider wird dieses Glück immer mehr getrübt, von dem Müll, der selbst in den einsamsten Gegenden überall rumliegt. Das Taschentuch, die Bierdose, die Pappdose von einem Burger King. Überall in der Landschaft, als ob es das natürlichste auf der Welt ist, seinen Müll überall liegenzulassen, ihn achtlos in die Natur zu werfen, weil er ja sonst nur Ballast ist. Das zerstört mir dann mein Glück, macht mich wütend, weil es unnötig ist, weil es das Erlebnis zerstört.
„Was macht dich wirklich Glücklich?“, fragt die wwf-Jugend in ihrer Blogparade. Aus diesem Anlass entstand dieser Artikel und ich hoffe, dass ich ein wenig vermitteln konnte, was mich wirklich glücklich macht. Und wie sieht es bei euch aus? Was macht euch wirklich Glücklich?
Wenn Du noch Müll findest, bist Du noch nicht weit genug entfernt.
Das sagt Dir einer, der das gleiche Glücksgefühl kennt.
Lieben Gruß
Das kann natürlich sein, wobei Bernd und ich schon so weit in der wilden Natur waren und dennoch Müll in der Gegend gefunden haben, dass ich schon nicht mehr weiß, ob es in Deutschland dieses weit genug entfernt überhaupt noch gibt. Da es bei dir aber möglich zu sein scheint, habe ich noch Hoffnung.