Ich bin gerade ein wenig verwirrt. Ich las gerade einen Artikel über Feminismus und dort wurde gesagt, dass biologische Geschlechter nur eine Erfindung sind, dass es sie gar nicht gibt. Hätte dort gestanden, dass es keine biologischen Geschlechterrollen gibt, hätte ich sofort zustimmen können und wäre auch nicht verwirrt, aber so…
Ich meine, es gibt doch körperliche Unterschiede zwischen Mann und Frau. Bedeutet, der Mann hat einen Penis, die Frau hat eine Vagina, oder ist das auch nur eine Erfindung? Der Mann besitzt ein Y-Chromosom, die Frau zwei X-Chromosome, oder ist auch das nur eine Erfindung? Wenn nicht, dann gibt es doch, rein biologisch gesehen, einen guten Grund, warum man zu den einen Menschen Mann sagt und zu dem anderen Menschen Frau? Ist ja, wenn man die Rollenbilder erst einmal aus der Betrachtung heraus lässt, nichts negatives, weil nicht wertend. Negativ wird diese Unterscheidung doch nur durch die Rollenbilder, die in unserer Gesellschaft vertreten sind, erst durch diese kommt eine Wertung in die Sache, oder sehe ich das falsch?
Wenn es keine biologischen Geschlechter gibt, dürfte es ja eigentlich auch Transsexualität nicht geben, oder mach ich es mir da jetzt zu leicht? Ich meine, wenn die äußeren Merkmale uninteressant für eine Unterscheidung sind, dann ist es doch am Ende egal, was ich zwischen meinen Beinen habe, denn dann gibt es ja keine Unterscheidung zwischen Mann und Frau. Operative Eingriffe wären dann doch auch nicht nötig.
Hach verdammt, ich sollte um diese Uhrzeit bestimmte Artikel nicht lesen, aber okay, ich hätte das wahrscheinlich auch am Tag nicht wirklich verstanden. Ich bitte jetzt doch einmal um Aufklärung, um Hinweise, was an meinen Gedankengängen gerade verkehrt ist.
Die Frage ist vielleicht auch, WO du den Artikel gelesen hast?! Dies würde nämlich dann auch vielleicht schon so einiges erklären! 😀
Gelesen habe ich das in „Straßen aus Zucker“.
Ich bleibe dabei. Bei dir war und ist nichts verkehrt. 🙂
Na, was hast Du denn da für einen Unsinn gelesen ?
Es gibt sogar zwei Ebenen beim Menschen, die das Geschlecht ausmachen. Zum einen die anatomische, und zum anderen die psychische.
Bei den meisten Menschen stimmen die Geschlechter auf beiden Ebenen überein, bei der Minderheit aber eben nicht. Und daraus resultiert eben Transsexualität. Oder es gibt auch Menschen, die sich auf der psychischen Ebene keinem Geschlecht eindeutig zuordnen lassen, sondern ihr „gefühltes“ Geschlecht je nach Situation ändern, mit den Geschlechterrollen spielen (Transvestismus).
Und es gibt sogar Menschen, die nicht einmal auf der anatomischen Ebene eindeutig einem Geschlecht zuzuordnen sind. In der Vergangenheit haben dann besonders kluge Leute bei diesen bereits in frühester Kindheit Operationen durchgeführt, um das Geschlecht nach dem Geschmack der Erwachsenen zu formen. Das tatsächliche spätere sexuelle Empfinden des Teenagers bleibt dabei meist auf der Strecke.
Bernd, tja, Unsinn vielleicht nicht, aber so argumentieren einige, auch viele Feministen. Ich bin auch gegen die klassischen Geschlechterrollen, aber das scheint einigen nicht mehr zu reichen, deswegen muss man wohl, als richtiger Feminist, inzwischen auch gegen das biologische Geschlecht sein. Ich schrieb ja, ich bin verwirrt, weil eben das biologische Geschlecht ja sichtbar ist, es ist nachweisbar vorhanden. Ob der Mensch, der in einem männlichen oder weiblichen Körper steckt, sich dann auch als Mann oder Frau fühlt, ist ja, wie du schon erwähntest, eine andere Ebene.
Bei Zwittern ist es so, dass ich dafür bin, dass die Geschlechtsanpassung erst dann durchgeführt wird, wenn das Kind/der Jugendliche es selbst entscheiden kann und er auch weiß, was er tatsächlich ist.