Ist es mit 29 Jahren eigentlich noch zu früh, Erinnerungen aufzuschreiben? Oder ist man dafür nie zu jung?

Gestern war ich mit den Kindern meiner Schwester auf einen Wasserspielplatz. Auch in meiner Kindheit konnte man dort schon mit Wasser spielen, allerdings war es damals noch ein Planschbecken und kein Spielplatz. Das Wasser war tief genug, um dort mit dem ganzen Körper drin liegen zu können – mit dem Körper eines Fünfjährigen wohlgemerkt.
Dort habe ich mir auch meinen ersten Sonnenbrand geholt, damals in der DDR.

Neben dieser Plansche lag mein Kindergarten und meine Kinderkrippe. Das war praktisch, denn so konnten wir im Sommer direkt dort hingehen, wenn wir denn mal dort hingegangen sind. Meistens gab es einfach im Sandkasten vom Kindergarten eine Abkühlung mit dem Gartenschlauch.
Tja, Kindergarten, das ist auch schon wieder 24 Jahre her. Im Kindergarten hatte ich meinen ersten großen Unfall, eine Gehirnerschütterung, nachdem ich ungünstig gefallen bin. Eigentlich wurde ich gestoßen, aber daran war ich auch selbst schuld.
Oder der Tag, an dem ich viel zu lange im Kindergarten war, weil mich keiner abgeholt hat. Zum Schluss waren nur noch ein Mädel und ich im Kindergarten. Und der Satz, den sie mir damals sagte, geht mir wohl auch nie aus dem Kopf. Da nur noch ich da war, war ich natürlich auch die einzige Person, mit der das Mädel spielen konnte. Das ging aber nur mit dem Hinweis, das wir „nur zusammen spielen, aber wir sind keine Freunde“. In der Schule wurden wir dann doch irgendwann Freunde.
Oder die Ecke in der Garderobe von meiner Kindergarten-Gruppe. An die kann ich mich erinnern, weil ich dort ziemlich oft drin stand. Ja, ich war damals schon ein ziemlicher Dickkopf und meine Erzieherin hatte es nie leicht mit mir. Spätestens, wenn es darum ging, Mittagsschlaf zu machen, war der kleine Sven nicht wirklich begeistert. Heute liebe ich es, wenn ich die Zeit für eine Pause am Mittag habe, wenn ich da mal kurz die Augen zumachen darf, damals war es eher eine Strafe für mich.
Oder die Taschenlampe meiner Schwester, die ich mit in den Kindergarten nahm, um damit anzugeben. Natürlich passierte, was passieren musste, und sie ging kaputt. Zum Glück gab es einen Hausmeister, der sie wieder reparierte – ärger gab es nach dem Kindergarten aber natürlich dennoch.

Aber auch meinen Geschwistern ging ich damals ziemlich auf den Keks. Der Weg zum Kindergarten war kein leichter. Denn der kleine Sven hatte seinen eigenen Kopf, und wenn er nicht wollte, dann wollte er nicht. Dann konnte er auch mitten auf der Straße stehenbleiben und seine Geschwister zur Weißglut bringen. Oder seine Eltern, die es auch nicht leicht mit mir hatten – meine Eltern. Und das alles nur in meiner Kindergarten-Zeit.

Wie sieht es mit euch aus, gibt es Orte, die in euch Erinnerungen auslösen, die zu Erinnerungen führen, welche ebenfalls wieder Erinnerungen auslösen? Wir wäre es denn, wenn ihr darüber auch einen Blogeintrag schreibt, oder hier in den Kommentaren darüber schreibt? Ich würde mich freuen.

Ein Gedanke zu „Erinnerungen durch Erinnerungen durch Erinnerungen…

  1. Hi Sven
    Es ist nie zu früh Erinnerungen aufzuschreiben und das hast du ja schon mal zum teils mit diesem Artikel hier gemacht! 🙂 Klar, hat jeder seine Erinnerungen, aber meist kommen die spontan, wenn man wieder an einer gewissen Stelle ist, ein Lied hört, ein Duft riecht oder etwas liest. Daher so spontan, wüsste ich nicht, was ich dir hier verklickern könnte! 😉
    Jedenfalls einen guten Start in die Woche, beste Grüße,
    Alex

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