Ich weiß, mit dieser Frage setzt sich keiner gerne auseinander, führt es doch unsere eigene Sterblichkeit vor die Augen. Doch wenn man einmal nicht nur an der Oberfläche kratzt, sondern sich ein wenig tiefer mit dieser Frage beschäftigt, dann könnte das uns den Sinn des Lebens etwas näher bringen. Und ich meine wirklich nur näher, denn ergründen werden wir den Sinn nie, jedenfalls nicht, solange wir leben.
Doch warum sterben wir? Würden wir ewig Leben, dann wäre doch vieles sehr viel einfacher. Wir müssten uns zum Beispiel keine Sorgen machen, dass wir Zeit verschwenden – wir bräuchten also auch niemanden erklären, warum wir wieder eine Nacht durchgespielt haben. Zeit wäre dann unwichtig, denn wer nicht stirbt, braucht sich keine Gedanken um die Zeit zu machen.
Wir würden wahrscheinlich auch nicht nach dem Sinn des Lebens suchen, denn das ist eine Erscheinung, die durch die Endlichkeit unseres Lebens ausgelöst wird.
Auf der anderen Seite muss einem aber auch klar sein, dass wir uns nicht vermehren würden. Oder einfach nach einer gewissen Zeit nicht mehr dürften, weil die Erde sonst überbevölkert wäre. Da wir nicht sterben, muss auch keiner ersetzt werden. Es müsste also keinen Neuanfang geben, was die Geburt eines Kindes ja nun einmal ist. Das würde dann wohl auch bedeuten, dass alte Strukturen ewig erhalten bleiben würden, da es keine neuen Impulse geben würde, diese zu ändern.
Dann wäre die Frage, ob nach einigen Jahrhunderten die Langeweile nicht überhandnehmen würde. Wenn man alles gesehen hat, hat man alles gesehen. Wenn alles erforscht ist, ist alles erforscht, und wenn jeder Geschlechtspartner einmal entdeckt wurde, wurde er entdeckt. Es würde eine Sättigung eintreten, die wohl in Langeweile und in einer inneren Leere enden würde.
Jedes Kind entdeckt die Welt neu, mache seine eigenen, neuen Erfahrungen, sammelt sein eigenes Wissen und entwickelt daraus seine eigene Meinung – durch die er dann neue Impulse setzen kann. Dass würde es so wohl nicht geben, wenn wir nicht sterben würden – kurz gesagt, die Welt wäre wohl ziemlich langweilig.
Man kann diese Gedanken noch weiterführen, was ich zu gegebener Zeit auch machen werde, aber was ich hier festhalten möchte, ist, dass sterben nichts Negatives ist. Sterben ist ein Ende, so wie alles auf der Erde irgendwann einmal endet. Nicht nur unser Leben, sondern alles Leben wird irgendwann zu Ende sein. Irgendwann wird nicht einmal mehr die Erde existieren und somit auch das Wissen, welches wir Menschen derzeit so mühevoll zusammen tragen. Ein Ende ist aber immer auch ein Anfang – es wird also danach wieder was kommen. Das gilt auch für unser Ende, auch danach wird was kommen. Wir werden es nicht bewusst erleben, weil es uns nicht mehr gibt, aber unsere Atome werden weiter existieren, sie werden in andere Systeme neu verbaut werden, werden als Nahrung dienen und werden wieder Leben spenden. Wir existieren also weiter, wenn auch nicht als dieser Verbund, der wir jetzt sind und auch nicht mit dem Bewusstsein, welches wir jetzt haben, aber das ist eben nur ein Zustand von vielen, den wir jetzt für eine gewisse Zeit angenommen haben.
Die Eingangsfrage ist damit natürlich nicht beantwortet, aber es ist auch keine Frage, die wir beantworten können, es ist einfach nur ein Anreiz, um einmal darüber nachzudenken und vielleicht um die Angst vor dem Sterben zu verlieren.
Der Sinn des Lebens, ist vielleicht auch nur die Neugier anderer.
Ich las mal folgende Theorie und spinne sie noch etwas weiter.
Nehmen wir uns. Wir holen uns Fische ins Aquarium nach Hause. Kleine Mäuse oder einen Hamster. Wir schauen dann durch das Glas zu, was da drin passiert, wie sie ihr Leben meistern.
Einige behaupten ja, nicht Gott hat hier das Leben erschaffen, sondern Lebewesen von außerhalb haben uns hier abgesetzt um zu schauen, wie wir das Leben meistern, uns entwickeln etc.
Daher kommen „sie“ ja auch immer mal wieder vorbei um zu schauen, wie weit -oder eben auch nicht- wir denn mittlerweile gekommen sind.
Interessante Vorstellung zumindest wie ich finde.
Ein Sinn des Lebens sollte wohl jedoch sein, dass man vor jedem seinem feststehenende Tod für einen Neuanfang sorgt – in Form eines kleinen Wesens, welches erneut von klein an die Welt entdeckt und neue Impulse gibt.
Auf unsere Jugend und Nachkommen! 😀
Und ein baldiges Wochenende! 😉
Meine Oma hatte mal gesagt, es wird Zeit. Eine Nachbarin um die 95 Jahre alt sagte „Der liebe Gott hat mich vergessen“
Ich denke ab einem bestimmten Alter ist das alles ok so wie es ist. Mal schauen wie ich das dann sehe.
Warum wir sterben? – Aufgrund von biologischen Alterungsprozessen. So ist das doch mit allem was lebt – Pflanzen, Tiere, Menschen. Die eigentliche Frage ist doch, ob dabei nur die äußere Hülle vergeht und irgendwas Inneres noch weiterbesteht.
Das ist nicht die Frage, das wäre nämlich wieder die Frage nach dem Sinn des Lebens und die kann keiner beantworten, der noch lebt. Das wir sterben, weil wir Älter werden, ist mir schon klar. Aber warum werden wir älter? Warum kann sich unser Körper nicht ewig jung halten?