Ich habe gestern einen Artikel gelesen, der mir ein wenig Angst macht. Im ersten Moment konnte man glauben, dass es sich um eine moderne Kurzgeschichte handelte, nicht weil der Artikel so aufgebaut war, sondern weil der Inhalt so unglaublich war. Worum geht es? Nun im letzten Jahr haben einige Wissenschaftler, unter der Leitung von Craig Venter, Gott gespielt und künstliches Leben erzeugt. Um genau zu sein, wurde ein Genom eines Bakteriums nachgebaut. Ein Genom besteht ja nur aus den vier Basen Adenien, Guanin, Cytosin und Thymin, allerdings bilden diese in diesem Fall schon 1,08 Millionen Basenpaare, welche dann, wenn sie einmal zusammengesetzt sind, die Erbinformation des Bakteriums enthält. Dieses künstlich hergestellte Genom wurde dann in die Zelle einer anderen Bakterie eingesetzt, aus welcher vorher die eigene Erbinformation entfernt wurde. Dieses Zelle ist dann nicht etwa abgestorben, sondern sie hat die künstliche Erbinformation angenommen und verwandelte sich in die Bakterie, welche im Labor nachgebaut wurde. Das bedeutet, dass für diese Bakterie nun Craig Venter und sein Team die Schöpfer sind und nicht mehr Gott, wenn es ihn denn gibt.
Und genau dieser Fakt macht mir Angst. Sicherlich könnte man damit jetzt Bakterien programmieren, welche für die Menschheit von Nutzen sind. Bakterien, die Impfstoff herstellen, Biosprit oder Bakterien, welche CO2 aufnehmen und so gegen den Treibhauseffekt wirken. Aber sind wir doch einmal ehrlich, welche Erfindungen der Menschheit wurden wirklich nur für den friedlichen Fortschritt der Menschen genutzt? Wurde die Atomspaltung nur zur Energiegewinnung genutzt? Flugzeuge nur zur zivilen Personenbeförderung? Sprengstoff nur für den Tunnelbau? Nein, und eben das ist es, warum ich diesen Artikel so erschreckend finde. Denn was kann man nicht alles anstellen mit diesem wissenschaftlichen Fortschritt? Wissenschaftler könnten Menschen programmieren, welche nur einen bestimmten Zweck haben, Soldaten zum Beispiel, welche kein Gewissen mehr haben und reine Tötungsmaschinen sind. Oder man programmiert Viren, welche dann die menschliche DNA umbauen und so den Menschen zu etwas machen, was er vielleicht gar nicht sein will. Man könnte ein Selbstmordprogramm in unseren Körper einschleusen, entwickelt in irgendeinem Labor. Es gibt so viele Möglichkeiten diesen Fortschritt zu missbrauchen. Vielleicht kommen wir dann demnächst doch in der „Schönen neuen Welt“ an, in welcher die Menschen nicht mehr durch normale Fortpflanzung entstehen, sondern gezielt hergestellt werden. Diesen Menschen werden bestimmte Eigenschaften mitgegeben, da man schon genau weiß, wo in der Gesellschaft sie eingesetzt werden sollen.
Ich weiß nicht, wie ihr dazu steht, ob ihr nur die positiven Aspekte solcher Forschungsarbeiten seht, aber mir macht das Ganze schon irgendwie Angst. Der Mensch ist jetzt in der Lage Gott zu spielen und mir fällt nicht wirklich ein, warum er das nicht auch machen sollte.
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