In Politikwissenschaft war und sind dieses Semester die Demokratietheorien das Thema welches uns beschäftigte und beschäftigt. Die Klausur wird sie wohl als Thema haben und es ist meiner Meinung nach auch wichtiges Allgemeinwissen, welches man schon haben sollte, wenn man über Demokratie diskutiert. Darum möchte ich hier nun einmal auf die Demokratietheorien eingehen.
Was bedeutet Demokratie eigentlich?
Demokratie kommt aus dem griechischen und bedeutet soviel wie Volksherrschaft (demo = Volk und kratie = Herrschaft)
Woher kommt es?
Die Demokratie kommt aus dem antiken Griechenland. Hier wurde sie als erstes in Athen umgesetzt wo alle Vollbürger, also Männer über 18 die keine Sklaven oder Ausländer waren, das Recht hatten an den politischen Entscheidungen mitzuwirken.
Und welche Theorien gibt es nun?
Einige, wobei ich hier auf die Theorien von Rousseau und Locke eingehen werde. (Locke wird übrigens nur Lock gesprochen, also ohne e, dass allerdings nur so als klitzekleiner Hinweis 😉 )
Nun Rousseau meint das alle Demokratie vom Souverän ausgehen muss. Der Souverän in diesem Fall ist das gesamte Volk. Gesetze können nur geschlossen werden, werden 100 % des Volkes zustimmen. Weiterhin ist er der Meinung das es keine unveräußerlichen Naturrechte gibt. Also kein Recht auf Leben, Freiheit und Eigentum, sondern dass diese Rechte alle an das Souverän, also das gesamte Volk, abgegeben werden und nur von diesem dann wieder jedem einzelnen gewährt werden können.
Locke hingegen ist der Meinung das es eben doch diese Naturrechte gibt, welche dem Staat nicht überlassen werden können und welche auch vom Staat nicht eingeschränkt werden können. Bei Locke hat also jeder Mensch das Recht auf Freiheit, Unversehrtheit, Eigentum und Leben. Weiterhin werden bei Locke Repräsentanten gewählt, die das Volk vertreten, die Gesetze beschließen und auch ausführen. Hier geht also nicht die Macht vom gesamten Volk als Souverän aus, sondern von auf Zeit gewählten Repräsentanten.
Man sieht hier also schon die deutlichen Unterschiede, bei Rousseau geht die gesamte Macht vom Volke aus, es gibt niemanden der darüber steht und der Entschlüsse entgegen der Volksmeinung beschließen kann. Bei Locke gibt es hingegen nur Naturrechte die niemand antasten kann, darüber hinaus wählt das Volk seine Repräsentanten, welche die Gesetze beschließen und umsetzen können.
Die Theorie von Rousseau hört sich in der Theorie ganz vernünftig an, ist aber bei mehreren Millionen Einwohnern wohl weniger Praktikabel, da es immer Menschen geben wird, die eine andere Meinung haben und es so nie zu einer Entwicklung und zu Gesetzen kommen würde. Auch ist das ganze ziemlich Unflexibel! Nehmen wir nur einmal die derzeitige Wirtschaftskrise, bevor hier alle Probleme wegdiskutiert wären, ein Gesetz gefunden wurden wäre, welches alle Menschen annehmen würden, wären die Banken schon Pleite gewesen und unsere Gesellschaft stände vor dem Aus.
Locke seine Theorie hingegen ist die, die man am ehesten Umsetzen kann. Durch gewählte Repräsentanten bleibt der Staat flexibel, da diese Repräsentanten ja dauernd auf aktuelle Entwicklungen reagieren können. Entscheidungen können durch eine einfache Mehrheit beschlossen und so kann schnell und Unflexibel gehandelt werden. Nachteile sind natürlich der geringe Einfluss des Volkes auf Entscheidungen der Regierung. Die einzige Einflussmöglichkeit derzeit ist die Abwahl einer Regierung, was allerdings auch erst nach der Wahlperiode geschehen kann, solange muss man sich der Politik der Repräsentanten unterordnen.
Ein Ruf nach mehr Direkte Demokratie ist hier natürlich verständlich, gehört aber hier nicht zum Thema.