Nachdem ich euch jetzt ein paar Tage habe warten lassen, folgt nun der Artikel zur dritten Etappe. Nachdem ich ja am Mittwoch knapp 100 Kilometer geschafft hatte, waren am Donnerstag noch knapp 70 Kilometer zu absolvieren, um mein Ziel zu erreichen.
Das Aufstehen am Donnerstag viel ziemlich schwer, aber um kurz nach sieben habe ich mich dann doch aus dem Bett gequält. Es kündigte sich schon die Erkältung an, durch die ich schon ziemlich Müde war und durch die ich leichte Kopfschmerzen hatte. Muskelkater hatte ich allerdings immer noch keinen, was mich doch überraschte, nachdem ich am Vortag 100 Kilometer gefahren bin. Um acht Uhr ging ich dann erst einmal Frühstücken, wobei ich seltsamerweise keinen großen Hunger hatte. Dann ging es zurück aufs Zimmer, wo ich meine Sachen packte und um neun Uhr ging es dann wieder los mit dem Rad.
Die ersten Kilometer waren auch ganz angenehm, sodass ich ziemlich schnell vorankam. Doch irgendwann ging es dann mit den Steigungen los, die mir verdammt viel Kraft raupten. Und wenn dann keine Steigung war, dann kam eben der Wind von vorne, der genau denselben Effekt hatte, wie die Steigungen. Und wenn beides zusammenkam, war es unmöglich überhaupt noch zu fahren, dann musste ich das Rad immer mal wieder ein paar Meter schieben. Insgesamt war diese dritte Etappe, obwohl sie die kürzeste war, auch die schwerste.
Dafür hatte ich aber auch wieder verdammt schöne Aussichten und ganz viel Sonne. So gab es eine Stelle, da konnte ich über den Schweriner See schauen und mir die Stadt Schwerin ansehen. Leider hatte ich auch hierfür wieder keine Kamera, die dieses verdammt schöne Panorama hätte einfangen können. Es gab aber auch Stellen, da hatte ich verdammt viel Glück – wäre ich dort unvorsichtiger und schneller gewesen, wäre ich zum Beispiel über einen Baum geflogen, der sich über den Weg gelegt hatte. Und es waren natürlich auch wieder Wege dabei, die für ein Citybike nicht geeignet sind, aber auch hier hat sich das Nextbike super geschlagen, sodass ich dann, gegen 16:40 Uhr, mein Ziel erreichte.
Wietow hat sich schon ziemlich verändert. Es leben jetzt viel mehr Menschen dort, und es gibt dort ein Solarschulungszentrum, was es vorher natürlich auch nicht gab. Das Haus meines Opas war aber immer noch dasselbe, was ich von früher kannte, auch wenn es mir diesmal ziemlich klein vorkam, was ich so gar nicht mehr in meiner Erinnerung hatte. Und nicht nur das Haus von meinem Opa war noch da, sondern auch mein Opa.
Als meine Tante die Tür öffnete, erkannte sie mich erst gar nicht. Das ist nach zehn Jahren aber auch nicht verwunderlich, sodass ich ihr kurz meinen Namen sagte, woraufhin sie mich dann auch erkannte. Natürlich war sie ziemlich überrascht, da ich mich vorher nicht angemeldet hatte, aber sie führte mich dann zu meinem Opa, der gerade am Puzzeln war, und der sich darüber freute, dass ich da war. Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie glücklich ich war, als ich meinen Opa gesehen habe. Nach 10 Jahren! Und er ist ja auch schon knapp 90 Jahre alt (vielleicht auch schon etwas älter), da hätte es durchaus sein können, dass er nicht mehr ist.
Leider ist aber eine meiner Tanten gestorben. Sie war noch nicht mal 60 und da war ich dann natürlich schon ein wenig geschockt – auch darüber, dass das schon 1 Jahr her ist und mich niemand darüber informiert hat.
Am Abend bin ich dann mit dem Zug wieder nach Berlin gefahren. Ich hatte zwar eigentlich vor auch zurück mit dem Rad zu fahren, aber, wie oben schon geschrieben, hat sich den ganzen Tag schon eine Erkältung angedeutet, sodass ich die Rücktour nicht geschafft hätte. Insgesamt war es aber eine super Erfahrung, die Strecken waren super, auch dank Google Fahrradroutenplaner, der ja immer noch Beta ist. Und seit Freitag habe ich dann auch den Muskelkater, den ich ja auf den ersten beiden Etappen vermisst hatte.
Na das ist doch klasse, dass du deinen Opa wiedergesehen hast. Da hat sich die Tour doch gelohnt. Und danke auch für das See-Foto, echt schön. Und vor allem hat auch das Wetter mitgespielt, freut mich für dich. Na dann erhol dich mal wieder von deinem Muskelkater und ein angenehmes Wochenende weiterhin.
War gerade mal bei Google Maps gucken… nette Strecke, die du da geschafft hast, Glückwunsch 🙂
Und freut mich, dass es mit Opa auch geklappt hat!