Mein letzter Vortrag in diesen Semester ist über die Inflation von 1923. Besser gesagt um die Ursachen und um die Wirkung.
Der Grundstein für die Inflation wurde schon im Jahre 1914 gelegt, also mit dem Beginn des ersten Weltkrieges, als die Verpflichtung der Reichsbank aufgehoben wurde Geldnoten in Gold oder in Metallmünzen auszuzahlen. Im weiteren Verlauf wurde auch der Goldanker aufgehoben, eine Regelung eine Dritteldeckung der Reichsbanknoten durch Gold gewährleistete. Diese Schritte waren nötig um die Kriegsfinanzierung zu sichern. Das so entstehende Geld sollte durch Kriegsanleihen gegen finanziert werden, welche in Falle eines Siegs des 1.Weltkrieges durch Reparationszahlungen der Verlierer wieder abgelöst und ausbezahlt werden sollten. Da aber der Krieg länger dauerte als Gedacht und die Armee und Kriegsproduktion weiter bezahlt werden musste, wurde mehr neues Geld gedruckt als es durch Kriegsanleihen gegenfinanziert werden konnte. So kam es zu eine moderaten Inflation. Durch den verlorenen Krieg konnten die Kriegsanleihen nicht durch Reparationszahlungen finanziert werden, im Gegenteil, Deutschland musste auch noch die Reparationszahlungen an die Siegermächte aufbringen. Um dies zu tun wurde immer mehr Geld gedruckt, die dadurch auftretende Inflation wurde am Anfang von den Politikern begrüßt, da dadurch die Integration der Soldaten in den zivilen Arbeitsmarkt schneller voran ging und auch die lasten für die Finanzierung der Arbeitslosen und Kriegverletzten nicht all zu hoch waren. Die deutsche Wirtschaft konnte hier auch profitieren, da sie durch den geringen Wert des Geldes an ihre Arbeiter Dumpinglöhne zahlen konnte und somit einen Wettbewerbsvorteil gegenüber den Siegermächten hatte.
Dadurch verpasste es die Regierung einen Schritt gegen die Inflation zu machen und der Wertverlust und die immer größer werdende Armut in Deutschland führte dazu, dass sich die Bevölkerung nicht mit der neuen, jungen Demokratie identifizieren konnte und es war deswegen auch nicht bereit ihr durch diese Zeit zu helfen und ihr den Rücken zu stärken. Hinzu kam dann noch die Besetzung des Ruhrgebietes durch die Siegermächte, da Deutschland nicht in der Lage war angemessene Reparationszahlungen zu leisten. Nun kam es auch zum Zusammenbruch der deutschen Wirtschaft, die Arbeitslosenzahlen stiegen an, die Löhne fielen ins Bodenlose und die Bürger wurden dadurch in die Arme der KPD.
Nun hatte die junge Demokratie Angst vor einen Umbruch und auch die Siegermächte drängten auf eine Stabilisierung des Geldes und so kam es dann im November 1923 zur Währungsunion.
Sieger dieser Inflation waren Besitzer von Immobilien, welche ihre Kredite durch die Entwertung des Geldes abzahlen konnten. Verlierer waren die jenigen die einen festen Geldbetrag für ihre Arbeit bekamen, welcher erst verspätet an die Entwicklung des Geldwertes angepasst wurden.
Durchaus informativ. Über diese Zeit habe ich mir noch nie Gedanken gemacht. Es ergeben sich Parallelen zur heutigen Finanzkrise.