Ich hatte gestern keine Lust auf meine normale Dauerlauf-Runde, habe ich ab und an mal nicht, aber Laufen will man ja dennoch. Also musste ich mir etwas anderes einfallen lassen, was kein Problem ist, wenn man ein Gerät hat, mit welchem man die gelaufene Strecke per GPS aufzeichnen kann. Gestern bin ich dann einfach drauf losgelaufen, ohne Ziel und ohne Vorstellung, wo mich die Strecke wohl lang führt. Aber um das Ganze ein wenig spannender zu machen, habe ich mir ein paar Regeln aufgestellt, also eigentlich nur eine. Und zwar habe ich mir vorgenommen, solange geradeaus zu laufen, bis sich mir ein Hindernis in den Weg stellt. Am Hindernis muss ich dann die Richtung so wechseln, dass ich ohne Unterbrechung weiterlaufen kann. Hindernisse, das konnten Hunde sein, Ampeln, Straßen, Mauern, Wände, Autos, also alles, was mich am Weiterlaufen gehindert hat. Und wer sich in Berlin auskennt, der weiß, dass es hier sehr viele Ampeln gibt, die gerne einmal von Grün auf Rot umschalten, wenn man nur noch 2 Meter davon entfernt ist. Das Spannende daran ist, dass man selbst wirklich nur die Kontrolle darüber hat, in welche Richtung man weiterläuft, wenn sich ein Hindernis auftut. Aber auch diese Entscheidung wird einem ab und zu genommen, wenn es nämlich nur eine mögliche Richtung zum Weiterlaufen gibt.
Was man allerdings machen sollte, ist, entweder eine Fahrkarte mitzunehmen, oder sich eine bestimmte Zeit zu setzen, bis man sich wieder auf den Heimweg macht. Denn wenn man sich immer nur von Hindernissen leiten lässt, dann ist nicht gesagt, dass man irgendwann wieder in die Richtung Heimat kommt. Natürlich sollte man sich auch ein wenig in der Gegend auskennen, in der man zu so einem Hindernislauf aufbricht, denn wenn man das nicht tut, dann kann man sich auch ziemlich schnell dabei verlaufen.
Bei mir sind es gestern 12,555-Kilometer geworden, die ich mich quer durch Berlin geschlagen habe. Irgendwann habe ich dann natürlich mit den Richtungswechseln so gespielt, dass mich der Weg wieder nach Hause führt. Das ist in Berlin möglich, weil man an Ampeln meist nach links und nach rechts abbiegen kann.
witzige Idee!