Vor dem Computer sitzen, überlegen, welches Thema gerade interessant genug wäre, um darüber zu schreiben. Podcasts hören, nur halb zuhören. Irgendwas mit Kreativität, irgendwas mit Nachhaltigkeit, was eben so die Themen der Zeit sind. Überlegen, grübeln, auf Twitter hin und her scrollen. Tweets lesen, sich darüber aufregen, lachen, ärgern. Nebenbei ein wenig auf Amazon schauen, zum Thema Nachhaltigkeit natürlich, wiederverwendbare Obstnetze ansehen, sich fragen, warum diese aus Baumwolle und nicht aus Hanffasern sind, zumindest teilweise, weil Baumwolle jetzt ja auch nicht so berauschend für den Umweltschutz ist, wenn sie aus dem konventionellen Anbau kommt.

Vor dem Computer sitzen, überlegen, wie viel Sinn es noch macht Blogs zu betreiben, wenn einem so viele Themen interessieren, aber nicht die Motivation da ist, sich damit tiefer zu beschäftigen, um darüber Blogartikel schreiben zu können. Das Studium weit wegschieben, obwohl die nächsten Einsendeaufgaben schon vor der Tür stehen. Einfach nur noch Twitter folgen, Menschen verfolgen, Gedanken aufnehmen, zustimmen, ablehnen, aufregen.

Durch die Wohnung laufen. Überlegen, wie die eigene Kreativität gefördert werden kann. An die Zukunft denken, die Gegenwart vernachlässigen. Wahrnehmen, dass der Podcast weiterhin im Hintergrund läuft. Überlegen, was der mit Kreativität zu tun hat. Auf Twitter schauen, Bilder anklicken, Politiker stalken, Gedanken finden, zustimmen, ablehnen, aufregen.

Einfach was schreiben, Gedanken einfangen. Versuchen zu formulieren. Gedanken entdecken, weiter denken, verlieren. Auf Twitter gehen, Gedanken klauen, Gedanken verwerfen. Gedanken zustimmen. Gedanken ablehnen. Aufregen!

Feedreader öffnen. Blogartikel lesen, Blogartikel überspringen. Langweiliges gleichförmiges Bloggen um Klicks zu generieren. Spannende Themen finden, einfangen, nachdenken, aufregen. Antworten im Kopf formulieren, Antworten im Kopf verwerfen, Antworten neu formulieren, länger darüber nachdenken, wieder verwerfen. Kommentare schreiben, absenden, sich über den misslungenen Satzbau aufregen, Rechtschreibfehler zählen, noch mehr aufregen. Längeren Blogartikel planen, unter „Später noch bearbeiten“ speichern, nie wieder ansehen.

Weiter springen, hüpfen von Blogartikel zu Blogartikel, wichtige Themen teilen, wissen, dass die Reichweite gering ist. Dennoch weiter teilen, weiter geben. Gedanken sortieren. Hoffen, dass es doch was bringt.

Vor dem Computer sitzen. Schreiben, Schreiben, Schreiben. Gedanken sammeln, Gedanken formulieren, verwerfen, weiter schreiben. Viel sagen, ohne etwas zu sagen. Wenigstens überhaupt was sagen, irgendwas schreiben. Ausformulieren, überdenken, weiter denken, ablenken.

2 Gedanken zu „Skurrile Texte: Gedanken fangen

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