Mir lässt das Thema „Sexismus“ immer noch keine Ruhe. Ich habe mich durch weitere Blogeinträge gelesen und oft konnte man dort von Opfern lesen, die zu Mittätern gemacht wurden. Opfer dürfen aber NIEMALS zu Mittätern gemacht werden. Eine Frau, die vergewaltigt wurde, wollte das nicht, ihr wurde unrecht getan und nicht dem Mann, der sie vergewaltigt hat. Eine Frau, die geschlagen wurde, ist auch nicht schuld daran. Sie wurde geschlagen und nicht der Täter, der sie geschlagen hat. Die Gesellschaft muss sich mit den Opfern solidarisieren, nicht mit den Tätern!

Das musste ich jetzt erst einmal sagen, denn ich finde es grauenvoll, dass das immer noch nicht der Fall ist. Meine eigentliche Frage in diesem Artikel geht aber an die Väter da draußen.

Wie erklärt ihr euren Töchtern, dass sie immer noch nicht gleichberechtigt behandelt werden? Wie erklärt ihr ihnen, dass ihre Arbeit weniger Wert sein soll, obwohl sie genauso hart arbeiten wie ihre männlichen Kollegen? Wie erklärt ihr ihnen, warum sie immer noch nicht die gleichen Chancen auf dem Arbeitsmarkt haben und wie erklärt ihr ihnen, dass sie, obwohl sie Opfer sind, zu Mittätern gemacht werden?

Warum ich das frage? Weil ich es, wenn ich eine Tochter hätte, nicht erklären könnte. Ich könnte ihr die Ungerechtigkeiten nicht erklären, die es immer noch gibt, obwohl es diese Ungerechtigkeiten laut Grundgesetz gar nicht geben dürfte.

An die Mütter, Lehrerinnen und Erzieherinnen habe ich auch eine Frage. Die stellt sich mir, weil sie eine große gesellschaftliche Macht haben. Sie sind an der Erziehung der Kinder beteiligt, bzw. übernehmen einen großen Teil. (Ich weiß, das ist jetzt so ein typisches Rollenbild, aber es trifft derzeit leider noch zu.) Bevor ich die Frage stelle, möchte ich auch noch klarstellen, dass es sich nicht um einen Vorwurf handelt. Ich möchte nur verstehen, warum es so ist und welche Zwänge sich vielleicht dahinter verstecken.

Warum gibt es immer noch eine große Gruppe unter euch, die diese idiotischen Rollenbilder verbreiten? So ein Rollenbild wird ja durch die Erziehung vermittelt, es ist ja nicht angeboren, nicht durch irgendwelche Gene bestimmt. Oder, um ein Zitat zu benutzen, welches ich gestern gelesen habe: „Frauen werden nicht als Frauen geboren.“ – sorry, ich weiß jetzt leider nicht, von wem dieses Zitat ist. Dasselbe gilt übrigens auch für Männer. Auch Männer werden ohne Vorurteile gegenüber Frauen geboren. Und wenn ich ganz ehrlich bin, so war ich bisher immer der Meinung das, bis auf wenige Ausnahmen natürlich, diese idiotischen Rollenbilder in meiner Generation ausgestorben sind. Wahrscheinlich bin ich in dieser Beziehung auch zu naiv, aber umso mehr diese seltsamen Rollenbilder aus der Erziehung verschwinden, desto seltener wird es Diskriminierung gegenüber Frauen geben.

Meiner Meinung nach gehört dazu auch, dass Männer genauso viel Zeit in die Erziehung investieren wie Frauen. Es gehört für mich dazu, dass es sehr viel mehr männliche Erzieher in der Kinderbetreuung gibt und das die Begriffe „Männerberuf“ und „Frauenberuf“ endlich aus unserem Wortschatz verschwinden.

Ich wurde übrigens ohne diese Rollenbilder erzogen. In meiner Welt kann jeder das machen, was ihm Spaß macht. Vielleicht kommt daher auch meine Abscheu gegen Frauenquoten, weil ich immer noch der Meinung bin, dass das die eigentliche Leistung der Frau abwertet. Für mich gibt es keine Männer, – oder Frauenberufe, ich war schon immer sauer darüber, dass Mädels im Sport weniger leisten mussten, um eine gute Note zu bekommen. (Wobei ich bei der Leichtathletik wieder froh war, dass ich nicht das machen musste, was die Mädels machen mussten 😉 ). Und ja, auch ich denke manchmal: „Was denn das für ein geiler Arsch.“ – aber zwischen Denken und einer doofen Bemerkung liegen halt doch noch Welten.

2 Gedanken zu „Noch mal Sexismus, Rollenbilder und zwei Fragen…

  1. Kann man wirklich nur unterstreichen! Ich finde es wirklich seltsam, wenn man so weltoffen durchs Leben läuft, dass man immer und immer wieder auf diesen reaktionären Mist treffen muss.

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