Hach es ist so schön mal in seinen alten Unterlagen zu schnüffeln. Heute habe ich einen Brief gefunden, welcher im Deutschunterricht entstanden ist. Es ist ein Brief der sich auf das Buch „Der Vorleser“ bezieht. Und zwar schreibt die Hanna einen Brief an ihren „Jungchen“ 😉 . Aber genug geschrieben, hier kommt der Brief:

Hallo Jungchen,

ich hoffe das es dir gut geht. Mir geht es jetzt, wo ich dir diesen Brief schreibe, sehr gut, weil ich mich an die schöne Zeit mit dir erinnere. Es war wohl mit die einzige Zeit in der ich mich richtig wohl gefühlt habe. Ich erinnere mich an unsere Fahrrad-Tour, oder daran, wo wir uns das erste mal getroffen haben.

Wenn ich auf mein Leben zurückschaue, dann sehe ich die Flucht vor mir, ich bin immer vor irgendetwas geflohen, nur um meine Schwächen zu verdecken (verbergen hätte wohl eher gepasst 😉 ).  Ich bin zur KZ-Lagerwärterin geworden, weil ich nicht Befördert werden wollte, damit man meine Schwäche nicht entdeckt. Ich bin vor unserer Liebe geflohen, nein eigentlich bin ich wieder vor einer Beförderung geflohen und habe dich allein zurück gelassen, nur weil ich nicht zugeben wollte das ich nicht lesen und schreiben kann. Und ich bin Lebenslänglich ins Gefängnis gegangen, nur weil ich mich nicht bloßstellen wollte.

Hier im Gefängnis habe ich mich über viele Sachen informiert, ich habe das Lesen und das Schreiben gelernt, habe mich über die Verbrechen der Nazi-Zeit, meiner Verbrechen informiert.

Sehr gefreut habe ich mich über deine Kassetten, darüber dass du mir was vorgelesen hast und deshalb dachte ich wohl auch, dass wir nach meiner Entlassung wieder eine Beziehung aufbauen können. Aber nach deinen letzten Besuch wusste ich, dass es nicht möglich ist! Ich habe die Distanz gefühlt, die Kälte die du mir entgegen gebracht hast.

Jungchen, wenn du diesen Brief lesen wirst, werde ich nicht mehr da sein. Ich werde die Erde verlassen und ein neues Leben nach diesem Leben beginnen.

Ich wünsche dir noch viel Glück im weiteren Leben,

Deine Hanna

So, ich hoffe ihr habt das Buch gelesen und wisst worum es im Vorleser geht, wenn nicht, dann kann ich es euch nur Empfehlen.

5 Gedanken zu „Hallo Jungchen

  1. Hallo Sven,

    erst einmal noch Gratulation zu Deinem ersten Halbmarathon!!! Dann natürlich zu dem Buch: ich habe es ja selber mal im Podcast vorgestellt (Folge 45) und es ist und bleibt ein toller Roman. Hast Du den Film gesehen? Ich noch nicht, steht aber auf meiner DVD-Ausleih-Liste.
    Bernhard Schlink macht einem während dem Lesen einmal die andere Sicht des Dritten Reichs begreiflich, zeigt einen Menschen, der eben nicht so einfach zu verurteilen ist. Und dann die Frage was mehr wert ist – die Wahrheit oder die Ehre? Und ist diese Entscheidung jedem selbst überlassen?
    Am besten selbst lesen und eine Meinung bilden! Lohnt sich im Übrigen auch nach der Schulzeit mal wieder!

    Viele Grüße aus München,

    Karla

    P.S.: Viel Spaß beim Lesen 😉

  2. Hi Karla,

    erst mal willkommen hier im Blog 😉 . Kannst du vielleicht den Link zu deinen Podcast noch hier lassen? Ich glaube das viele den Interessant finden und du kannst doch viel mehr überzeugen so ein Buch zu lesen, als ich 😉

    Den Film habe ich mir noch nicht angeschaut, werde ich aber noch machen, sobald ich dazu komme. Der Film „Die Welle“ steht ja auch noch auf meinen Plan, nachdem der Film ja ziemlich gut sein soll.

    Lieben Gruß
    Sven

  3. Hallo Sven,

    ich suche nicht mal erst nach Briefen die ich in meiner Schulzeit geschrieben habe. Dein Brief ist ja noch normal, aber wenn ich mich so an einigen Briefe erinnere, dann will ich sie gar nicht finden.

    Beispiel: Abmahnungen an Werther (Aus: Die Leiden des jungen Werther), weil er seine Rechnungen nicht bezahlt hat und ähnliches. Also am besten bleiben diese Texte ewig verschollen ^^.

    Grüße aus dem kalten kalten Norden

    Mawin

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