Es ist jetzt ein Jahr her. Vor einem Jahr bist du freiwillig von uns gegangen, hast uns hier alleine gelassen. Für mich ist es immer noch nicht greifbar! Ich sehe dich immer noch, wie du hier mit uns Dart spielst, wie du die Pfeile mit so viel Kraft auf die Dartscheibe wirfst, sodass ich denke, dass da gleich ein Loch in der Dartscheibe und der Tür ist. Mich verfolgt das Bild, wie du im Sarg liegst, du dich nicht bewegst. Das letzte Bild von dir, bevor du für immer verschwunden bist.

Das Bild passt nicht! Es ist für mich nicht in Einklang zu bringen mit dem Jungen, der mit Marmelade im Gesicht fröhlich am Tisch sitzt und strahlt, der mit mir Dragonballs schaut. Du bist weg, ich weiß es und doch will ich es auch nach einem Jahr nicht glauben. Auch nach einem Jahr sitze ich da und muss mir die Tränen aus dem Gesicht wischen, wenn ich an dich denke. Jeder Gedanke an dich tut weh, weil du fehlst, weil du nicht mehr da bist und weil es niemanden gibt, dem ich dafür die Schuld geben kann.

365 Tage bist du jetzt weg. Du hast dich davon gestohlen, einfach so! Nein, ich kann dir dafür keine Vorwürfe machen. Du hast das ja nicht gemacht, weil du anderen weh tun wolltest. Du bist gegangen, weil das Leben dir Schmerzen bereitet hat. Warum genau, das werden wir nie erfahren. Hättest du uns nicht wenigstens einen Hinweis hinterlassen können? Einen Abschiedsbrief? Ein paar Worte, warum du gegangen bist? Ein paar Worte, die das Begreifen leichter gemacht hätten? Die am Anfang vielleicht noch mehr Schmerz verursacht hätten, die aber dabei geholfen hätten, zu verstehen, warum du gegangen bist?

Du bist gegangen! Heimlich, still und leise hast du uns hier vor einem Jahr alleine gelassen. Und wir? Wir mussten weitermachen, das Leben weiterleben – mussten Funktionieren! Verdammt, um zu Funktionieren musste ich dich verdrängen, musste ich die Gedanken an dich verdrängen. Jeder Gedanke an dich brachte auch Tränen mit, Tränen, die ein weiter so verhindert hätten.

Wenn es nach dem Leben weitergeht, dann hoffe ich, dass du deinen Frieden gefunden hast. Ich hoffe wirklich, dass es dir gut geht auf deiner Wolke. Ich hoffe, dass du dich von den Qualen, die dir das Leben bereitet haben muss, befreien konntest und du glücklich bist, wenn es denn nach dem Leben doch weitergehen sollte. Wenn nicht, dann bist du auf jeden Fall befreit von dem, was dich kaputt gemacht hat.

Die Erinnerungen an dich werden nie vergehen, ich hoffe nur, dass sie irgendwann nicht mehr so wehtun. Ich hoffe, dass ich mich irgendwann an dich erinnern kann ohne dabei Tränen wegwischen zu müssen. Das ich die schönen Erinnerungen an dich genießen kann, ich vielleicht auch wieder über diese lachen kann. Ein Jahr ist dafür allerdings zu kurz, zwei Jahre wahrscheinlich auch, aber auch wenn es wehtut, ich werde weiterhin an dich denken.

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