Ich diskutiere ja gerne und viel – mit SPD-Mitgliedern noch viel mehr und viel lieber – und warte in diesen Diskussionen immer auf Argumente der Gegenseite. Meist kommen die nicht, oder es werden welche wiederholt, die mich bisher schon nicht überzeugt haben. Auf Rückfragen wird meist sowieso nicht geantwortet, obwohl eine Antwort die Diskussion schon weiter bringen könnte. Meist denke ich mir dann, dass das irgendwie blöd ist, weil wenn man etwas zur Diskussion stellt, dann sollte man auch bereit sein, darüber zu diskutieren. Außer, man kennt die Person schon und weiß, dass die Diskussion eh nicht viel bringt – dann darf man es auch sein lassen, was ich durchaus auch tue.

Nun weiß ich allerdings seit gestern, dass gar nicht die Anderen schuld sind, nein, ich flüchte vor den Argumenten. Oder, um es in den Worten von Kevin Hönicke zu sagen:

„Hält man dir die Wahrheit vor oder die Schwächen deiner Aussagen vor, bemerke ich immer wieder die Flucht in irgendwelche unbelegte Vorwürfe.“

Quelle: Facebookseite von Kevin Hönicke

Nun bin ich mir natürlich nicht mehr ganz sicher, ob sich die Argumente und die Wahrheiten vor mir verstecken, oder ob ich die einfach übersehe. Wahrscheinlich habe ich eine spezielle Blindheit gegenüber Argumenten entwickelt, weswegen ich mir eventuell eine spezielle Brille kaufen sollte, um diese Blindheit zu überwinden. Wobei, wenn man blind ist, dann hilft ja auch eine Brille nicht mehr. Es scheint also Hopfen und Malz verloren zu sein, ich werde wohl nie wieder diskutieren können, weil ich die Argumente nicht sehe. Oder gibt es doch noch Hoffnung?

Erklären würde das so einiges. Zum Beispiel, warum ich die Argumente der Berliner Volksbank nicht verstanden habe – ich habe sie einfach nicht gesehen. Oder warum ich die Junge Union nicht verstanden habe, als sie mir sagte, dass in Deutschland niemand obdachlos sein muss, was mir Herr Hönicke – als Mitglied der SPD – sogar bestätigte.

Ich bitte daher ab jetzt um Verständnis! Wenn ich in einer Diskussion die Argumente nicht entdecken kann, dann ist das nicht böswillig gemeint, sondern ich sehe sie einfach nicht. Mein Körper flüchtet vor Argumenten, weswegen sie durch mein Gehirn ausgeblendet werden, weswegen ich eine Blindheit gegenüber Argumenten entwickelt habe. Das ist eine Behinderung, und niemand darf deswegen diskriminiert werden. Ich bitte also darum, nicht all zu fies mit mir umzugehen, wenn ich mal wieder euren Argumenten nicht folgen kann.

Demnächst werde ich dann auch ein Buch zu dem Thema veröffentlichen. Es wird den Titel tragen: „Meine Flucht vor den Argumenten“. Das Vorwort wird dann hoffentlich Kevin Hönicke schreiben, und es soll eine Hilfe für all die Menschen sein, die ebenfalls eine solche Blindheit gegenüber Argumenten entwickelt haben.

Hier nun noch einige Beispiele für Diskussionen, bei denen ich die Argumente einfach nicht gesehen habe:

3 Gedanken zu „Meine Flucht vor Argumenten

  1. meine Sympathie für die Berliner SPD ist eindeutig gesunken. Aber dafür haben die doch solch großartige Persönlichkeit wie Frank-Walter Steinmeier, der Massen mobilisieren kann, wenn es drauf ankommt !

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