Ich glaube, ich bin einfach zu nett für diese Welt. Wenn mir jemand zu viel Wechselgeld gibt, dann weise ich die Person darauf hin und gebe ihm das Geld zurück, welches mir nicht zusteht. Wenn eine Telefongesellschaft zu wenig Geld von meinem Konto abbucht, dann weise ich sie auch auf diesen Fehler hin, nur genau das werde ich mir ab jetzt mehrfach überlegen, denn wenn mir dann mit der Sperrung meines Handys gedroht wird, wenn ich den Differenzbetrag nicht sofort überweise, hat meine Gutmütigkeit auch irgendwann mal ein Ende.

 

Ich wollte doch nur meinen Vertrag verlängern….

 

Angefangen hat alles mit einer Schnapsidee, wie ich es heute bezeichnen würde. Nachdem ich mehrere Jahre mit einem o2-Vertrag telefoniert hatte, den es schon lange nicht mehr gibt und der dadurch auch noch etwas teurer war, als die aktuellen o2-Tarife, entschied ich mich, meinen Vertrag mit einem neuen Tarif zu verlängern. Dies tat ich dann auch und ich bekam sogar noch die Gebühr von knapp 5,- Euro für den Tarifwechsel gutgeschrieben. Super Service – bis hierhin.

Dann kam meine Rechnung, auf der, neben den normalen Posten, noch der Posten „Einmalige Anschlussgebühr“ stand. Musste ich bei einer Vertragsverlängerung noch nie zahlen und deswegen entschied ich mich, doch mal bei der Premium-Hotline anzurufen. Dort kam ich auch zu einer netten Beraterin durch, die mir diesen Rechnungsposten gutschrieb, damit er mit der nächsten Rechnung verrechnet wird.

Nun war zu diesem Zeitpunkt die Rechnung noch nicht abgebucht und so wusste ich auch nicht, dass das System selbst den Fehler auch bemerkte und mir eine zweite Gutschrift über diesen Rechnungsposten erstellte.

 

60,- Euro weniger abgebucht…

 

So geschah es dann, dass mir o2 60,- Euro weniger vom Konto abbuchte, als vorher in der Rechnung angegeben war. Da ich, wie oben schon geschrieben, zu nett für diese Welt bin, rief ich gleich bei o2 an und gab dort bescheid. Der Fehler war schnell gefunden und die nette Dame in der Hotline sagte mir, dass der Fehlbetrag dann mit der nächsten Rechnung abgebucht wird.

Für mich wäre es kein Problem gewesen, wenn die 30,- Euro sofort abgebucht worden wären, oder wenn man mir gesagt hätte, dass ich den Betrag doch innerhalb der nächsten 14 Tage überweisen soll. Aber das wurde nicht gesagt, es wurde mir gesagt, dass der Betrag mit der nächsten Rechnung abgebucht wird.

 

Überweisen Sie sofort, sonst sperren wir ihr Handy

 

Leider sah die o2-Buchhaltung das Ganze anders. Diese schrieb mir nämlich am nächsten Tag in einer SMS, dass ich mich doch sofort mit ihnen in Verbindung setzen sollte, da sonst meine Datenverbindung gesperrt werden würde.
Nun dachte ich mir dabei noch nichts Schlimmes, nahm das Handy und rief wieder bei der Premium-Hotline von o2 an, denn ich war mir keiner Schuld bewusst. Hier bekam ich dann zu hören, dass von der letzten Rechnung noch 30,- Euro offen sind, die ich doch bitte noch am selben Tag bei einem o2-Shop einzahlen sollte, damit mir das Handy nicht gesperrt wird.

Hallo? Liebes o2-Team, was wäre eigentlich passiert, wenn ich euch nicht auf diesen Fehler aufmerksam gemacht hätte? Wahrscheinlich hätte ich mir die 30,- Euro gesparrt, meint ihr nicht? Und jetzt, weil ich euch auf diesen Fehler aufmerksam gemacht habe, droht ihr mir mit der Sperrung meines Telefons? Habe ich 30,- Euro zu wenig abgebucht? Habe ich den Fehler gemacht? Oder war das nicht eher euer System?
Leider habe ich meinen Vertrag jetzt verlängert, sodass ich die nächsten zwei Jahre nicht rauskomme. Aber danach werde ich, nach immerhin dann 15 Jahren, meinen Mobilfunkvertrag bei o2 kündigen. O2 scheint ja keine treuen Kunden zu brauchen, der Konzern scheint ja genügend Geld zu haben, weswegen ich mir ja dann einen suchen kann, der es nötiger hat.

6 Gedanken zu „Wie eine Vertragsverlängerung bei o2 zur inneren Kündigung wurde

  1. Schade, dass sich eine Firma so ihre Kunden vergrault. Ich finde das ist ein Produkt fehlender firmeninterner Kommunikation und könnte durchaus vermieden werden. Wahrscheinlich haben den Fall nicht vorgesehen, dass sich ein Kunde wegen einer zu *niedrigen* Rechnung meldet 😉

  2. Das klingt ja wirklich nicht gut. Freunde von mir haben im September ihren Vertrag bei Vodafone verlängert und stehen vor ähnlichen Problemen. Da geht es allerdings um kostenpflichtige Leistungen die als kostenlos angepriesen wurden.

    Ich bin beim rosa Riesen sehr zufrieden. 🙂

  3. Das klingt schon ziemlich fies von O2. Ich bin auch seit 1999 selber Kunde, damals noch Viag Intercom. Habe auch schon etliches erlebt mit denen. Die letzte Vertragsverlängerung klappte super, man hat mir sogar einen Selbstständigentarif angeboten gehabt, da es zeitweilig die Homezone nicht mehr mit in den Normaltarifen drin war. Ich bestellte mir auch noch eine Multicard dazu, alles super. Ich merkte nur das die mir die freigeschaltet aber nicht berechnet hatten. Ich bin sonst auch der ehrliche Typ, aber da grinste ich in mich hinein und ließ es auf sich beruhen, schließlich haben die bisher sehr gut an mir verdient. LOL

  4. Ich bin ja auch schon seit etlichen Jahren Kunde bei o2. Aber so etwas habe ich auch noch nicht miterlebt.
    Klar gibt es hier und da mal ein Missverständnis oder einen Fehler, aber dass sie mir gedroht haben etwas abzuschalten? Nein so etwas ist noch nicht vorgekommen.

    Einen Tipp habe ich aber vielleicht: Rufe doch einfach mal Abends nach 23:00 an. Die Leute sind dann viel entspannter und total freundlich. Da kann man dann sogar den ein oder anderen Deal raus handeln.

    Denen erzählst Du dann deine Geschichte und weil Du Dich so aufgeregt hast, wolltest Du das einfach mal im Rahmen eines Kundengesprächs loswerden. Vielleicht bieten sie Dir zur Wiedergutmachung einen 10 Euro Gutschien an oder so. Oder mehr?

    Das beste was ich mal bekommen habe, war einen Monat keine Grundgebühr. Das waren dann 30 oder 35 Euro. Besser als nichts odeR? Und einen Versuch ist es wert.

    Viel Glück!

  5. Das Verhalten von O2 in Deinem Falle ist eine Katastrophe. Die Mitarbeiterin der Buchhaltung hat Dir eine Vertragsverletzung Deinerseits unterstellt, weil Du die Rechnung nicht beglichen hättest. Das ist ja offenbar nicht die Wahrheit, vielmehr hast Du ja alles in Deinen Möglichkeiten Stehende getan, um die Missverständnisse aufzuklären.

    Umgekehrt stellt die Androhung der Sperrung der Mobilfunknummer durch O2 seitens der Buchhalterin eine schwerwiegende Vertragsverletzung durch O2 dar, denn eine solch schwere Sanktion entbehrt, da Deinerseits ja offenbar keine Verrtagsverletzung vorliegt, jeglicher Grundlage. Hier ist O2 in jedem Fall Dir eine Entschuldigung und eine angemessene Entsachädigung schuldig (z. B. einen Monat Gebührenfreiheit für die Grundgebühr oder ähnliches).

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