Ich habe vor etwas mehr als 2 Jahren mein Abitur gemacht, meine eigentliche Schulzeit liegt schon seit über 13 Jahren hinter mir und doch lässt mich die Schule irgendwie nicht los. Zwar bin ich in der realen Welt in keiner Schule mehr, ich bin zwar Student, was aber nicht gilt, doch in meinen Träumen verfolgt mich die Schule. Und wenn ich ehrlich bin, dann nervt das ziemlich.

Traum 1)

 

Der erste Traum hat mit meiner Abendschule zu tun. Immer wieder träume ich, dass ich, obwohl ich auch im Traum das Abitur schon bestanden habe, immer noch zur Abendschule gehe und dort den Unterricht besuche. Was mir das bringen soll, weiß ich überhaupt nicht und doch packt mich das Gefühl, dass das wichtig ist, dass mein Abitur noch nicht vollständig ist, das immer noch was fehlt. Nur was sollte fehlen? Nach drei Jahren und den bestandenen Prüfungen hat man das Abitur – und ich habe es, ich habe mir schon ein paarmal mein Zeugnis angesehen und es ist da ;-).
Ich besuche in meinen Träumen also weiterhin das Abendgymnasium und suche dort irgendwas, ich weiß nur nicht was.

Wenn ich dann aus diesem Traum aufwache, brauche ich erst einmal ein paar Minuten, um zu realisieren, dass es nur ein Traum war. Ich glaube dann tatsächlich, dass ich weiterhin zur Schule muss und ich habe mich auch schon dabei erwischt, wie ich überlegte, welche Fächer ich an diesem Tag wohl habe.

Diesen Traum gibt es auch noch in einer weiteren Variante. In dieser träume ich, dass ich zusammen mit einem alten Schulfreund, zu dem ich schon seit Jahren keinen Kontakt mehr habe, mein Abitur nachhole. Das ist dann noch verrückter, denn irgendwann kommt dieser alte Freund nicht mehr und ich bin dann nur noch damit beschäftigt, ihn davon zu überzeugen, dass er doch wieder zur Schule kommt.

Auch wenn ich aus diesem Traum erwache, brauche ich eine gewisse Zeit, um zu realisieren, dass es sich nur um einen Traum handelt und nicht um die Realität.

Traum 2)

 

Der zweite Traum geht dann sogar in die Zeit zurück, als ich noch zur Gesamtschule gegangen bin. Hier mache ich Dinge, die ich nie gemacht hätte und die ich wahrscheinlich heute auch nicht tun würde. Ich irre dann auch durch die Schule, erlebe seltsame Dinge oder eben Dinge, die ich auch tatsächlich erlebt habe, aber eben nicht aus der Sicht des 12-16 Jährigen, der ich damals ja war, sondern aus der Sicht eines Erwachsenen. Und glaubt mir, es ist ein sehr seltsames Gefühl, wenn man diese Dinge als Erwachsener erlebt und die Leute um einen herum sehr viel jünger sind.

Das Positive an diesem Traum ist, dass ich nach dem aufwachen genau weiß, dass es nur ein Traum war. Aber glaubt mir, es nervt nach so langer Zeit immer noch von der Schule zu träumen. Ich bin froh, dass ich aus der Schule raus bin und ich verbinde nicht wirklich die besten Erinnerungen mit meiner Schulzeit – also mit den ersten 10 Jahren meiner Schulzeit. Aber mich interessiert, was mein Gehirn da wohl verarbeiten möchte mit diesen Träumen oder ob es nur eine geheime Sehnsucht ist, doch wieder zur Schule zu gehen.

4 Gedanken zu „Schulträume…

  1. Diese Träume sind mir nicht unbekannt und ja, diese nerven einen, weil sie einen an eine Zeit erinnern, die ich als sehr schlimm in der Erinnerung habe.

    Etwas Hintergrund dazu: Ab der 5. Klasse hat man mir die Freude am Lernen ausgetrieben – nein nicht schlechte Noten, sondern Menschlich. Es wurde so schlimm, dass ich nach dem Abschluss Real (Notendurchschnitt 2,1) meine Schulsachen in die Ecke geschmissen habe und nie wieder angepackt. So ist das, wenn man endlich aus dem Gefängnis darf ^^

    Dann habe ich ein Jahr im Computergroßhandel gearbeitet – 1998/99 ein Traum bei Normalo-Lappis von 6000 DM und ersten TFTs für 3000 DM.

    Ich habe mich überreden lassen, auch ein Abi zu machen, am Berufskolleg in der ersten vollwertigen Oberstufe. Tja, dort am Anfang der 11. Klasse wurde ich 18 und habe die Lehrer argumentativ und lernwillig sehr gefordert und habe den Frust meiner Realschulzeit abgearbeitet. Ich bin heute noch drei Lehrern sehr Dankbar, dass die meinen verbitterten Frust am System Schule aufgefangen haben – das war nicht einfach für die Drei.

    Zurück zum Traum: Wenn ich schlechte Träume habe, finden diese sehr oft in der Realschulzeit statt oder in den Räumlichkeiten – so ähnlich, wie du es beschreibst.

    Und doch – würde klar eine Familie haben wollen mit vielen Kinder (Handballmannschaft), aber mein einziger Grund keine Kinder zu wollen, ist die sehr schlechte Erfahrung mit dem System Schule und ich hätte jede Zeit wieder Angst, dass meine Kinder so sehr menschlich leiden müssten.

    Heute Studiere ich ebenfalls …

    … Stuhl zurückschieb 😉

  2. Keine Angst, damit bist du nicht alleine. Wir haben halt einen Großteil unseres Lebens in der Schule verbracht und somit ist es kein Wunder, dass eben diese Zeit in unserem Bewusstsein verankert ist. Auch ich träume immer mal wieder von der Schule, meist schreibe ich dann Arbeiten die ich voll verhaue, da ich mich ja nicht vorbereitet habe! 😀
    Naja, macht nichts. Es war, ist und bleibt ein Teil unseres Lebens! 🙂

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