Vor einigen Wochen wurde hier in Berlin ein Mann brutal zusammengeschlagen. Das Ganze ging um die Welt, und im U-Bahnhof, wo die Tat begangen wurde, gab es bis vor ein paar Tagen noch eine ganze Menge Blumen, Kerzen und Zettel mit der Frage nach dem Warum und Sprüchen, die Mut machen sollten. Heute gab es einen ersten Artikel, wie es dem Opfer heute geht. Er ist immer noch halbseitig gelähmt, aber so langsam geht es wieder bergauf. Darum geht es hier aber nicht, viel mehr empören mich die letzten Zeilen des Artikels, die so beiläufig mit angehängt wurden, bei denen mein Kopf aber den Kontakt mit meiner Schreibtischplatte suchte. Freunde des Täters rufen im Internet dazu auf, alle Deutschen zusammenzuschlagen.

 

Meine Überschrift ist jetzt natürlich übertrieben, und erinnert an Parolen der NPD. Die Ausweisung bringt überhaupt nichts, und man müsste sich dann auch die Frage gefallen lassen, was mit den deutschen Jugendlichen geschehen soll, die auch zur Gewalt neigen. Sollen wir die dann auch gleich ausweisen? Ist natürlich nicht möglich, aber irgendwas muss passieren! Weder deutsche noch ausländische Jugendliche sollten im Internet zur Gewalt aufrufen dürfen, ohne mit Folgen rechnen zu müssen. Ich weiß auch nicht, wie diese Folgen aussehen sollten, aber sie müssten die Jugendlichen abschrecken. Im ersten Schritt könnte es ja ein Anti-Gewalt-Training sein, was diesen Jugendlichen auferlegt wird, was allerdings danach passieren könnte, wenn das Anti-Gewalt-Training nicht funktioniert, das ist mir dann aber ein Rätsel. Geschlossene Anstalten? Arbeitscamps? Ich weiß es nicht, aber Fakt ist, dass es eine Lösung geben muss.

 

Das Ganze wirft übrigens noch ein zweites Problem auf. Die Menschen bekommen Angst vor Ausländern. Es sind nur wenige Jugendliche, die so am Rat drehen, aber wie soll man das unterscheiden? Ich kenne genügend ausländische Menschen, die nicht gewalttätig sind, die sehr friedlich sind und sich in die deutsche Gesellschaft integriert haben, was nicht bedeuten soll, dass sie ihre Kultur abgelegt haben. Und ich bin mir sicher, dass es eine große Mehrheit der ausländischen Mitbürger ist, die sich in Deutschland wohl fühlen und die sich hier an die Gesetze halten. Aber das Problem ist, dass man Angst bekommt und das man ja nicht weiß, welcher Jugendlicher jetzt friedlich ist und welcher nicht. Das gilt übrigens nicht nur für die ausländischen Jugendlichen, sondern auch für die Deutschen. Ich habe mich selbst schon dabei erwischt, wie mein Herz schneller schlug, als ich auf eine Gruppe Jugendlicher zugekommen bin. Ich hatte Angst, was eigentlich keinen Grund hatte, aber wenn man die Bilder und Nachrichten der letzten Wochen sieht, dann muss man diese einfach bekommen.

 

Aber ich finde es nicht schön mich mit Angst zu bewegen, deswegen muss es irgendwelche Lösungen geben. Irgendwie muss man die Aggressionen wieder in den Griff bekommen. Sicher wurde früher auch schon geschlagen, aber es gab hier meistens einen Grund dafür, und wenn einer der beiden Kontrahenten am Boden lag, dann wurde nicht weiter auf ihn eingetreten. Heute machen die Jugendlichen es, weil es ihnen Spaß macht, so sehe ich das zumindest. Die Frage ist hier, sind die Strafen zu milde? Ich meine, wirkliche Angst haben die Jugendlichen ja nicht vor dem Gefängnis, es muss also irgendwas falsch laufen. Das ist aber nur die eine Seite. Die andere Seite ist, dass den Jugendlichen keine Freizeitangebote mehr angeboten werden, bei denen sie kein Geld bezahlen müssen. Viele Jugendliche haben einfach kein Geld, und hier sollte es dennoch möglich sein, dass diese in einen Jugendclub oder anderen Jugendeinrichtungen am sozialen Leben teilnehmen können. Diese Angebote gibt es aber nicht wirklich, wenn, dann sind sie selten und die Plätze sind begrenzt. Hier muss der Staat eingreifen, er muss den Jugendlichen Plätze bieten, an denen sie auch ohne Geld am sozialen Leben teilnehmen können. Ich weiß, das ist nicht einfach und kostet Geld. Aber wenn dieses Geld dazu beiträgt, dass es weniger Gewalt von Jugendlichen gibt, dann ist es doch gut angelegt, oder sehe ich das falsch?

 

4 Gedanken zu „„Gewalttätige ausländische Jugendliche ausweisen!“ – Oder so …

  1. Ich lebe selbst als Ausländer in einem anderen Land und es gibt wenig womit ich mich von der Thematik her mehr beschäftige. Mein Land wo ich Lebe ist die Philippinen genauergesagt Die kleine Insel Boracay wo es unendlich viele Touristen gibt. Hier gibt es eine Zahl die unter verschlossener Hand geflüstert wird. 10 % Der Touristen wissen nicht sich zu benehmen und kommen dabei oft mit dem Gesetz in Konflikt.
    Die Philippinen handhaben es einfach. Knast, Ausweisung nach Überweiung der entstandenen Kosten und danach Livetime Blacklist. Als Exildeutscher sage ich wer sich nicht als Gast zu benehmen weis gehört auch nicht als Besucher nach De. Da sollte sogar eine Aberkennung der vergebenen Deutschen Staatsbürgerschaft möglich sein ( doppelte Staatsbürgerschaft ) Harte Worte aber meine Meinung

    • Nun, wie oben schon geschrieben, kann Abschiebung ja nicht die Lösung sein. Denn dann muss man sich Fragen, was ist die richtige Strafe für die deutschen Jugendlichen? Es müsste ja etwas sein, was ähnlich hart ist wie Abschiebung und da wüsste ich nicht, was das sein soll. Es muss andere Konzepte geben um die Gewalt einzudämmen…

  2. Man findet sich halt oft im Konflikt, dass auf der einen Seite einem die Strafen oft genug, einfach zu gering vorkommen. Gleichzeitig scheint es aber an Geld zu fehlen, um Straftäter ordentlich zu resozialisieren oder gar Jugendliche gleich von der Straße weg zu bekommen.

    Und das gilt sowohl für ausländische wie deutsche Jugendliche. Sozialarbeiter werde hier zahlreiche Lieder singen können.

  3. Kriminelle ausländische *Gäste* würde ich auf jeden Fall mit einem Arschtritt ausweisen 😉
    Hier in den Fällen sind die Leute aber idR sowieso hier geboren oder leben schon zig Jahre in Deutschland, da ist eine Ausweisung gar keine Option…
    Somit wird das alles ein bissel komplizierter.

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